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Diskuswerfer Kristin Pudenz und Clemens Prüfer am Mittwoch beim Sommerfest des SC-Potsdam. Die Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft stellt für beide die letzte Hürde vor Olympia dar.

© Andreas Klaer

Sommerspiele in Paris: Potsdamer Athleten kämpfen um letzte Olympia-Tickets

Der Countdown für Olympia 2024 läuft: Aktuell bereiten sich elf Potsdamer Sportler auf die olympischen Wettkämpfe vor – darunter auch Medaillenaspiranten.

Von Skadi Pest

Für die Diskuswerferin Kristin Pudenz geht es am Wochenende um alles. Ihre Leistung bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Braunschweig entscheidet über ihre Teilnahme bei den Olympischen Spielen Ende Juli. Trotzdem wirkt sie gelassen, als sie am Mittwochabend das Sommerfest des SC Potsdam betritt. Der Verein verabschiedet hier seine Sportler in die letzten – und vielleicht wichtigsten – Wettkämpfe der Saison.

Zusammen mit ihrem Teamkollegen Clemens Prüfer hat Kristin Pudenz (beide oben im Bild) noch kurz vorher bei 33 Grad in der prallen Sonne trainiert. Aktuell zählt jede Trainingseinheit, denn das Feld für die Olympia-Nominierung ist eng: Vier deutsche Diskuswerferinnen kämpfen am Wochenende um drei verfügbare Plätze im Olympischen Kader.

Die Athletin hat ihre Ziele für die Deutschen Meisterschaften dementsprechend hoch gesteckt: „Ich muss entweder Deutsche Meisterin werden oder zwei der drei Top-Gegnerinnen weit hinter mir lassen.“ Als fünffache Deutsche Meisterin blickt sie zuversichtlich auf ihr Vorhaben: „Ich bin ganz guter Dinge, dass eins von beidem eintreten wird.“ Es wäre nicht die erste Olympia-Teilnahme für sie: Bei den letzten Spielen 2021 in Tokio hat die 31-Jährige Silber geholt.

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Potsdamerinnen und Potsdamer zählen bereits zum Olympia-Team

Auch Clemens Prüfer war in Tokio schon dabei: „Die Corona-Pandemie hat die Stimmung in Tokio stark beeinflusst. Dieses Jahr in Paris wird das mit Zuschauern natürlich was anderes sein.“ Der Diskuswerfer befindet sich aktuell auf Rang 1 in Deutschland und hat nicht vor, seine Position am Wochenende abzugeben. Auf seine Teilnahme an den Spielen blickt der 1,98-Meter-Mann dementsprechend zuversichtlich. „Wenn nichts Wildes passiert bei den Deutschen Meisterschaften, gehe ich davon aus, dass es für eine Nominierung reichen wird“, sagt er.

Wenn nichts ganz Wildes passiert, gehe ich davon aus, dass es für eine Nominierung reichen wird.

Clemens Prüfer, Diskuswerfer vor den für die Nominierung wichtigen Deutschen Meisterschaften

Die letzten Nominierungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) werden am 2. und 5. Juli bekannt gegeben. Spannend wird das kommende Wochenende nicht nur für die beiden Diskuswerfer. Für einige Potsdamer Leichtathleten geht es jetzt um die Olympia-Teilnahme.

Potsdamer Kanuten, Ruderer, Triathleten und Schwimmer fahren zu Olympia

Andere haben es bereits geschafft: Zum deutschen Olympia-Team zählen nach der letzten Nominierungsrunde am Dienstag nun elf Potsdamer. Mehr als die Hälfte machen die Kanuten des KC Potsdam aus: Unter ihnen sind alte Hasen, wie der dreifache Olympiasieger Sebastian Brendel, der in diesem Jahr seine vierten Olympischen Spiele bestreitet, Max Lemke und Jacob Schopf, die bereits 2021 in Tokio Medaillen abgeräumt haben. Aber die Kanuten haben auch drei Neuzugänge zu vermelden: Hedi Moana Kliemke und Maike Jakob treten ihre ersten Olympischen Spiele mit gerade einmal 18 Jahren an. Die beiden sind Schülerinnen der Sportschule Potsdam. Ebenfalls zum ersten Mal tritt Anton Winkelmann an, der im vergangenen Jahr sein Abitur an der Sportschule Potsdam gemacht hat.

Potsdamer Para-Schwimmerin Gina Böttcher und ihr Fan Hedi mit einem Autogramm.

© Andreas Klaer

Die Ruderer des RC Potsdam durften am Dienstag ebenfalls jubeln: Mit Maren Völz und Mattes Schönherr wurden zwei Athleten nominiert, die in Paris ihre ersten Olympischen Spiele erleben dürfen. Schon in der zweiten DOSB-Nominierungsrunde wurden die zwei Potsdamer Triathletinnen Laura Lindemann und Nina Eim für das Team nominiert. Als einziger Brandenburger Schwimmer geht der Potsdamer Melvin Imoudu in Paris an den Start. Melvins Chancen stehen gut für die Spiele: Erst Anfang vergangener Woche hat der 25-Jährige sich EM-Gold in der Disziplin 100-Meter-Brust erkämpft.

Auch für die Potsdamer Para-Athleten geht es bald nach Paris

Knapp einen Monat nach Beginn der Olympischen Spiele werden die Paralympischen Spiele in Paris eröffnet. Die Potsdamer Para-Schwimmerin Gina Böttcher steckt mitten in den Vorbereitungen für Paris. Zwar werden die Nominierungen für die Para-Athleten erst am 19. Juli bekannt gegeben, doch die Teilnahme der dreifachen EM-Gewinnerin gilt als sehr wahrscheinlich.

Zu ihren Chancen in Paris äußert die 23-Jährige sich eher vorsichtig. Sie hat aus ihrer letzten Teilnahme bei den Spielen gelernt: „Ich versuche mir keine zu großen Hoffnungen zu machen. Schon vor drei Jahren Tokio wurde ich durch Konkurrenz überrascht, die ich so nicht erwartet hatte.“ Auch ohne Olympia-Medaille hat Gina Böttcher den ein oder anderen Fan: Auf dem Sommerfest des SC Potsdam freut die 9-jährige Hedi sich über ein Autogramm.

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