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Kommentar über die Absage an den zweigleisigen Ausbau: Proppevoll

Potsdam - Es sind genau elf Regionalzüge, die ab Dezember auf ihrem Weg von Berlin nach Golm werktags auch am Bahnhof Griebnitzsee halten. Sie sollen laut S-Bahnchef Peter Buchner dafür sorgen, dass die Fahrgastzahlen der parallel verkehrenden, aber langsameren S-Bahn sinken.

Von Enrico Bellin

Potsdam - Es sind genau elf Regionalzüge, die ab Dezember auf ihrem Weg von Berlin nach Golm werktags auch am Bahnhof Griebnitzsee halten. Sie sollen laut S-Bahnchef Peter Buchner dafür sorgen, dass die Fahrgastzahlen der parallel verkehrenden, aber langsameren S-Bahn sinken. Unter anderem deshalb lohne sich der zweigleisige Ausbau der S-Bahnstrecke Wannsee-Potsdam Hauptbahnhof nicht. Was beim ersten Hören logisch klingt, wird so aber wohl nicht eintreten, denn: Die Züge sind nicht neu. Sie fahren jetzt schon an Griebnitzsee vorbei – und sind dabei proppevoll.

Nur der Einsatz größerer Züge könnte für eine Abwanderung hin zur Regionalbahn sorgen, doch der wird wegen laufender Verträge noch Jahre auf sich warten lassen. Außerdem fährt die letzte Regionalbahn von Griebnitzsee nach Berlin um 17.17 Uhr ab, viele Vorlesungen dauern jedoch bis 18 Uhr oder länger. Die Studenten sind wie alle Potsdamer also auch künftig auf die S-Bahn angewiesen, die bei Verspätungen weiterhin vor der eingleisigen Strecke in Wannsee wenden muss, damit irgendwann der Fahrplan wieder eingehalten werden kann. Besonders spannend wird das, wenn bei den geplanten Bauarbeiten in fünf Jahren die S-Bahn ein Jahr lang wieder die einzige Anbindung Potsdams an Berlin sein wird.

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