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Links und rechts der Langen Brücke: Unprofessionell

Links und rechts der Langen Brücke Dirk Becker über den verkürzten Besuch der Auswahljury für die Kulturhauptstadtbewerber in Potsdam Gut sei es gelaufen, erklärte Moritz van Dülmen, Projektleiter der Kulturhauptstadt 2010 GmbH, nach dem gestrigen Besuch der Auswahljury für die deutschen Bewerber zur europäischen Kulturhauptstadt. Zweieinhalb Stunden weilten die sieben Jurymitglieder in der Stadt.

Links und rechts der Langen Brücke Dirk Becker über den verkürzten Besuch der Auswahljury für die Kulturhauptstadtbewerber in Potsdam Gut sei es gelaufen, erklärte Moritz van Dülmen, Projektleiter der Kulturhauptstadt 2010 GmbH, nach dem gestrigen Besuch der Auswahljury für die deutschen Bewerber zur europäischen Kulturhauptstadt. Zweieinhalb Stunden weilten die sieben Jurymitglieder in der Stadt. 30 Minuten weniger als am Vormittag in Görlitz. 30 Minuten weniger als am Donnerstag in Braunschweig und Halle. Die Jury hatte auf den Rundgang durch die Innenstadt verzichtet, da Potsdam als „bekanntester Bewerber“ auch den Mitgliedern nicht unbekannt war. So blieb die Präsentation auf das Marmorpalais, den Theaterneubau und das VW-Design-Center beschränkt. Drei markante Punkte, die das vielseitige Gesicht der Stadt nicht besser hätten zeigen können. Und so war Moritz van Dülmen nach dem Jurybesuch glücklich über diese kurzfristige Änderung. Denn Potsdam hatte sich auf das Wesentliche konzentriert, konnte aus der Not eine Tugend machen. So ist es nur verständlich, dass van Dülmen nach diesem Besuch mit gutem Gefühl nach Hause ging. Doch ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Die Jury hatte im Vorfeld jeder Stadt drei Stunden zugestanden, nicht mehr – aber auch nicht weniger. Potsdam wurde kurzfristig vor die Entscheidung gestellt, weniger zu zeigen als geplant. Das hat nichts mit Professionalität zu tun, auch wenn es der Stadt in der Entscheidung Ende März zum Vorteil gereichen kann. Denn sollte Potsdam nicht zu den Auserwählten gehören, muss die Jury sich die Frage gefallen lassen, ob hier alle Bewerber gleich behandelt wurden.

Dirk Becker

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