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Sie stehen und knien auf zwei grünen Teppichen, die vor dem Freitagsgebet dort ausgelegt wurden.

© Andreas Klaer

Keine Hinweise nach Schweinekopf-Attacke: Weiter Polizeischutz für Potsdamer Moschee

Vor drei Wochen legten Unbekannte einen Schweinekopf vor der Potsdamer Al Farouk Moschee ab. Noch gibt es keine Informationen über die Täter, die Ermittlungen dauern weiter an.

Potsdam - Auch rund drei Wochen nach dem Fund eines Schweinekopfes vor der Potsdamer Al Farouk Moschee hat die Polizei immer noch keine Informationen über die Täter. Die Ermittlungen zu dem Vorfall seien noch nicht abgeschlossen, sagte dazu Polizeisprecherin Daiana Sawatzki-Koppe am gestrigen Donnerstag auf PNN-Anfrage. „Mutmaßliche Tatverdächtige sind noch nicht ermittelt, wir ermitteln zurzeit noch gegen unbekannt.“ Auch seien bislang keine Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte sie.

Die Al Farouk Moschee liegt in der Straße Am Kanal – in einer Erdgeschoss-Wohnung in einem Plattenbau, in dem viele Familien wohnen. Wie berichtet hatten Unbekannte am 1. Oktober in der Zeit von 21.20 bis 21.40 Uhr die Moschee geschändet, indem sie einen Schweinekopf vor der Tür der Moschee in der Ladenzeile des Blocks ablegten. Eine Anwohnerin hatte den abgeschnittenen Ferkelkopf entdeckt.

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Schweinekopf vor Potsdamer Moschee: Staatsschutz ermittelt

Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen. Den Tätern drohen, wenn sie erwischt werden, bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Der Polizeisprecherin Sawatzki-Koppe zufolge muss die Moschee auch in den kommenden Wochen weiter geschützt werden. Voraussetzung dafür seien Hinweise für eine Gefährdung. Die Maßnahmen würden aber „zeitlich begrenzt und der jeweiligen Gefährdungslage“ entsprechend angepasst, sagte sie. Zu den einzelnen Maßnahmen werde die Polizei jedoch keine Detailinformationen veröffentlichen, hieß es weiter.

Die Gläubigen hatten in den vergangenen Wochen ihr Freitagsgebet wegen Überfüllung der Moschee teils auf dem Fußweg davor abhalten müssen. Gegen das öffentliche Beten der Muslime protestierte zuletzt die rechtspopulistische AfD. Seit dem 7. Oktober können die Muslime nun übergangsweise in der Orangerie der Biosphäre beten. Ein entsprechendes Angebot der Stadt nahm der Moschee-Verein an, auch wegen des nahenden Winters. Langfristig strebt der Verein aber den Neubau eines größeren Gemeindezentrums an. Für die Suche nach einem neuen Standort hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bereits im vergangenen Jahr seine Unterstützung zugesagt. Die Potsdamer Moschee ist die einzige des Landes Brandenburg. Bis zu 500 Gläubige kommen jeden Freitag zu den Gebeten.

Stefan Engelbrecht

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