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Zehn Jahre Kameraerfahrung. Amber Bongard spielt in „Ostwind“.

© M. Thomas

Potsdamer Nachwuchsschauspielerin: Zeugnis in Flammen

Amber Bongard ist im Mädchen-Pferdefilm „Ostwind“ in den Kinos zu sehen. Die

Ein Pferdemädchen ist sie nicht. „Für mich war Reiten nie der Traum schlechthin“, sagt Amber Bongard. Trotzdem kann die 15-Jährige dem Reitsport mittlerweile etwas abgewinnen: „Diese Verbindung von sportlichem Anspruch und dem sich Kümmern um ein Lebewesen finde ich cool.“ Die Zeit für so ein Hobby hat die Zehntklässlerin jedenfalls nicht. Wenn andere Ferien auf dem Reiterhof machen, steht sie vor der Kamera: Vor zwei Jahren spielte Amber Bongard in der Komödie „Sommer in Orange“ ihre erste Kino-Hauptrolle. Mit dem Pferdefilm „Ostwind“ ist sie jetzt zurück auf der großen Leinwand.

Der Film von Regisseurin Katja von Garnier dreht sich um Mika – gespielt von Hanna Binke –, für die es in der Schule schlecht läuft: Erst bleibt sie sitzen, dann fackelt sie mit ihrer Freundin aus Versehen das Auto eines Lehrers ab. Statt Urlaub soll sie deshalb im Sommer im Gestüt ihrer Großmutter pauken. Als sie auf den Hengst Ostwind trifft, entdeckt sie ihr Talent als Pferdeflüsterin.

Gedreht wurde im vergangenen Sommer in Frankfurt am Main und an der Nordsee, erzählt Amber Bongard. Sie spielt in „Ostwind“ Mikas beste Freundin Fanny – „ein aufgedrehtes und quirliges Mädchen aus Berlin, das alles ein bisschen auf die leichte Schulter nimmt“, beschreibt sie ihre Rolle. Reiten lernen musste die Nachwuchsschauspielerin dafür nicht – wohl aber, ein Pferd am Zügel zu halten: „Das war aufregend genug“, sagt sie und lacht. Als weitere Herausforderung stellte sich eine Szene heraus, in der sie ein Schulzeugnis verbrennen sollte: „Für mich war das richtig stuntmäßig – das ist in Sekunden abgefackelt“, erzählt die 15-Jährige, die an der Voltaire-Gesamtschule lernt.

Ihre Schauspielkarriere begann sie vor mittlerweile zehn Jahren: Damals stand Amber Bongard neben ihren beiden älteren Geschwistern Isabel und Leonard für den Tatort vor der Kamera. Es folgten Rollen unter anderem in den Kinofilmen „Die Päpstin“ oder „Vier Minuten“ und eben „Sommer in Orange“. Auch Bruder und Schwester können mit der Karriere mithalten: Isabel Bongard, Jahrgang 1991, wurde erst im Herbst für ihre Rolle im ARD-Fernsehfilm „Mittlere Reife“ beim Hessischen Filmpreis mit dem Sonderpreis der Jury geehrt. Ambers Bruder Leonard Carow, Jahrgang 1994, spielte im Steven-Spielberg-Film „War Horse – Gefährten“ mit, Tatort-Fans erlebten ihn jüngst als Drogendealer Tom – im Herbst 2013 ist er neben Ulrich Tukur erneut Tatort-Gast. Dass die Oscar-Nacht alljährlich vor dem Fernseher verbracht wird, ist in der Potsdamer Filmfamilie selbstverständlich.

Auch beim Berufswunsch gibt es für Amber Bongard keine Frage. „Schauspielerin“, sagt sie und fügt hinzu: „Momentan kann ich mir nichts Schöneres vorstellen.“ Auf eine Schausspielsschule will sie nach dem Abitur aber nicht: „Jeder Dreh und jedes Casting ist auch ein Training – man lernt immer dazu“, sagt sie.

Neue Projekte hat Amber Bongard derzeit nicht – aber das könnte sich nach ihrem Geburtstag im August schnell ändern. „Es ist sehr schwierig mit 15 Jahren“, sagt sie. Und erklärt eine Art ungeschriebenes Gesetz beim Film: Als 15-Jährige fällt sie noch unter den Jugendarbeitsschutz – bis zum 16. Geburtstag gelten Arbeitszeitbeschränkungen –, ist andererseits aber aus den klassischen Kinderrollen herausgewachsen. Lust auf neue Filme hat sie in jedem Fall: „Ein Kostümfilm wäre der absolute Wahnsinn – oder eine amerikanische Produktion.“

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