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Kultur: Zum 80. Geburtstag von Egon Günther

Der kommende Donnerstag steht beim Filmmuseum ganz im Zeichen des 80. Geburtstages von Egon Günther.

Der kommende Donnerstag steht beim Filmmuseum ganz im Zeichen des 80. Geburtstages von Egon Günther. Gezeigt werden drei seiner Filme: „Abschied“, „Die Schlüssel“ und „Stein“. Um 20 Uhr gibt es eine Gratulationscour mit Freunden, Mitstreitern und Weggefährten in der Moderation von Knut Elstermann (radio eins).

Egon Günthers Stationen auf dem Weg in den Regie-Olymp der DEFA sind für Leute seiner Generation eher unspektakulär: Die Schlosserlehre bewahrt den 1927 geborenen Arbeitersohn nicht vor der Wehrmacht. Nach Kriegsgefangenschaft und Flucht wird er Neulehrer, studiert in Leipzig Pädagogik, Germanistik, Philosophie. 1958 geht er als Dramaturg und Szenarist zur DEFA. Nach seinem Debüt 1964 mit „Lots Weib" gehört er zu den Regisseuren, deren Filme sich durch Konfliktorientierung, formale Innovation, insbesondere Bildverfremdung auszeichnen. Trotz Eingriffe in seine Arbeiten verfilmt er Gegenwartsstoffe (u.a. „Der Dritte“, „Die Schlüssel“), adaptiert literarische Vorlagen (so Bechers „Abschied“, der sofort aus den Kinos genommen wird), Arnold Zweig, Thomas Mann, Goethe. Nachdem die erste Koproduktion mit dem Schweizer Fernsehen, „Ursula“, von den Medien totgeschwiegen wird, arbeitet Günther ab 1979 fürs westdeutsche Fernsehen. 1991 dreht er bei der untergehenden DEFA „Stein“, ein Requiem auf die verspielten Chancen der DDR. 1998 entsteht „Die Braut“ über die Liebe zwischen Christiane Vulpius und Goethe. Für sein Nietzsche-Projekt findet sich kein Produzent, für „Unkenrufe“ fehlt das Geld. Günther sarkastisch: „Heute redet mir überhaupt keiner mehr in meine Filme herein, weil ich keine machen darf.“ PNN

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