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Potsdam-Mittelmark: Beelitz erfindet die Laga neu

Spargelstadt bewirbt sich mit eigenem Konzept um die Landesgartenschau 2013 – nicht nur mit Blumen

Beelitz - Zuversichtlich geht Beelitz in die Bewerbungsrunde zur Laga 2013. Auf ihrer Sitzung am Montagabend beschlossen die Stadtverordneten mit großer Mehrheit, noch in dieser Woche ein eigenes Konzept an die Landesregierung zu schicken. Entworfen hat es der Berliner Landschaftsarchitekt Klaus Neumann, der zuletzt die erfolgreiche Buga-Bewerbung der Havelregion für 2015 begleitet hatte. Die Chancen, dass die Landesgartenschau in fünf Jahren an die Nieplitz kommt, stünden sehr gut, sagte Neumann den Abgeordneten. Denn den Zuschlag würden nur noch Städte erhalten, in denen es Investitionslücken gibt.

Er beruft sich dabei auf eine Aussage des Brandenburgischen Infrastrukturministers Reinhold Dellmann (SPD). Demnach sei die Laga mittlerweile ein grundsätzliches Element der Stadtentwicklung. „Neben all dem Guten müssen wir also auch Sachen präsentieren, die verbessert werden sollen.“ Davon gibt es in Beelitz einige, allen voran die Brachflächen in Beelitz-Heilstätten. Die Gartenschau würde als Motor wirken, denn bis 2013 könnten im Falle des Zugschlags insgesamt 16 Millionen Euro investiert werden – größtenteils aus Fördertöpfen. Die Stadt müsste lediglich 2,8 Millionen Euro Eigenmittel aufbringen.

Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) räumte ein, dass ohnehin bereits 850 000 Euro für die Teilnahme am Städtebauprogramm in den nächsten Jahren veranschlagt seien, weitere 600 000 hat die Stadt für die Sanierung des Heizhauses Nord in Heilstätten im Investitionsplan stehen. Unterm Strich blieben also gut 1,5 Millionen Euro, mit denen man noch nicht gerechnet hat – verteilt auf fünf Jahre könne die Spargelstadt diese Summe ohne Weiteres aufbringen.

Neumanns Konzept weckte am Montag erste Laga-Euphorien bei den Abgeordneten. Die zentrale Blumenschau soll sich auf dem Areal rund um den Wasserturm abspielen und hält einige Überraschungen für die Besucher bereit. „Das erste Mal geht eine Gartenschau in die Höhe: Der Turm wird Teil der Ausstellung, auf den einzelnen Etagen gibt es Exponate und vom Dach aus lässt sich das Blumenmeer in völlig neuer Form erleben.“ Neumann sprach von Sichtachsen, Kaleidoskopen und Pflanzenbildern, die erst von hier oben aus richtig erlebbar werden. Mit dem Sally-Bein-Gymnasium befindet sich erstmals eine Schule auf dem Ausstellungsgelände, hier setzt Neumann auf die Kreativität der Schüler. Das Wäldchen im Norden zwischen Liebknechtstraße und Bahn – ebenfalls Teil des Ausstellungsgeländes – wird zu „Klein-Beelitz“: An Infoständen präsentieren sich die 18 Orts- und Gemeindeteile, dazwischen fährt die Postkutsche.

Darüber hinaus soll die gesamte Spargelstadt Teil der Laga werden: eine Bühne in der Altstadt, Festveranstaltungen auf den Nieplitzwiesen und Ausstellungen im erblühenden Heilstätten. Die Beelitzer wollen sich also nicht auf einen geschlossenen Park am Stadtrand beschränken. „Das macht ein Konzept für die Nachnutzung überflüssig“, so Neumann. Die Vielseitigkeit in den Ortsteilen, eine malerische Altstadt, an der das Mühlenfließ vorbeiplätschert, die Geschichte der Postkutsche, natürlich der Spargel – und ein Konzept, das alles miteinander verbindet: Es sind Besonderheiten, mit denen Beelitz bei der Jury punkten will.

„Es ist eine gewaltige Chance“, resümierte UKB-Fraktionschef Armin Hilgers. Dringende Bauprojekte in der Stadt würden angepackt und die Wirtschaft profitiere. Die geschätzten 450 000 Besucher würden auch in die Ortsteile, auf die Spargel- und Reiterhöfe oder in den Naturpark kommen. Und das nicht nur einmal. Thomas Lähns

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