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Potsdam-Mittelmark: Christbaum für den Biomeiler Regionalplaner forschen zu Alternativen zum Mais

Potsdam-Mittelmark - Grünschnitt im Sommer, Laub im Herbst, Weihnachtsbäume im Winter und Küchenabfälle das ganze Jahr: Das Potenzial aus Bioabfällen ist eine ungenutzte Energiereserve in der Region Havelland-Fläming. So lautet das Zwischenfazit einer Studie der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming.

Potsdam-Mittelmark - Grünschnitt im Sommer, Laub im Herbst, Weihnachtsbäume im Winter und Küchenabfälle das ganze Jahr: Das Potenzial aus Bioabfällen ist eine ungenutzte Energiereserve in der Region Havelland-Fläming. So lautet das Zwischenfazit einer Studie der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming. Innerhalb des Projekts „Eudysé“ forschen die Regionalplaner derzeit an einer Siedlungsentwicklung, die möglichst wenige natürliche Ressourcen in Anspruch nimmt.

Ergebnis der jüngsten Untersuchung: 48 800 Tonnen Küchenabfall und 382 000 Tonnen Grünschnitt fallen jährlich in der Region an. Das entspricht der Menge von 350 Güterzügen. In diesem Anfall würde erhebliches Potenzial zur Erzeugung von Bioenergie stecken, so Projektleiter Robert Riechel.

Nach Schätzungen könnte etwa die Hälfte des anfallenden Abfalls energetisch genutzt werden. Für Kommunen wie Ludwigsfelde, Stahnsdorf oder Rathenow mit einem Mengenaufkommen von mehr als 4 000 Tonnen Frischmasse im Jahr sei eine energetische Verwertung auf Gemeindeebene realistisch, so Riechel. Mit 4000 Tonnen Grünschnitt könnte in einer Biogasanlage der jährliche Strombedarf für 200 Haushalte gedeckt werden, wie er erklärt. „Andere Kommunen könnten die entsprechenden Mengen im Gemeindeverbund erreichen. Oder sie schließen die Lücke mit etablierten nachwachsenden Rohstoffen wie Mais.“

Für die Anlagentechnik ist der Einsatz von Gras in Biogasanlagen anspruchsvoller als Mais. Aber ein Beispiel aus Niedersachsen zeige: Solche Anlagen laufen seit Jahren stabil mit einem Gras-Anteil von 85 Prozent. Auch in der Region Havelland-Fläming gibt es Vorreiter. In der Biogasanlage Nennhausen (Havelland) werde bereits zu über 50 Prozent Gras eingesetzt, Tendenz steigend.

Eine Alternative zum Mais zu finden ist aus Sicht der Regionalplaner dringend geboten: Mais steht auf Platz 1 der Liste nachwachsender Rohstoffe. Doch der weitere Ausbau stößt an Grenzen, es gibt kaum noch geeignete Flächen. „Zu Recht ist daher der Einsatz von Mais in Biogasanlagen gesetzlich seit Anfang 2012 auf 60 Prozent begrenzt“, so Projektleiter Riechel. Grüne Rohstoffe, mit denen wir täglich im Haushalt zu tun haben, würden sich als Alternative anbieten.

Von der Regionalplanung Havelland-Fläming werden die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Havelland, Teltow-Fläming und die Städte Potsdam und Brandenburg (Havel) betreut. hkx

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