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PNN-Serie: Wandern rund um Potsdam (3): Kanal voll Wildnis

Die PNN stellen in einer Serie die schönsten Wanderrouten der Region vor. Im dritten Teil geht es heute vom Teltower Marktplatz den Teltowkanal entlang zur Kleinmachnower Schleuse. Mit Downlowd fürs GPS-Wandern.

Von Enrico Bellin

August und September sind die beliebtesten Wandermonate der Deutschen. In einer vierwöchigen Serie stellen die PNN in Kooperation mit dem Märkischen Wanderbund Fläming-Havelland e.V. die schönsten Strecken in Potsdam und der Mittelmark vor. Dritte Folge: der Teltowkanal bei Kleinmachnow und Teltow.

Routenverlauf

Die Wanderung beginnt am Teltower Marktplatz. Durch die Badstraße geht es ans Zeppelinufer und rechts auf einem bröckeligen Betonweg bis zur Knesebeckbrücke, über sie hinweg ans andere Ufer und nach links auf den Berliner Mauerradweg. Hier wird die Landschaft wilder: zur Linken der Teltowkanal, zur Rechten ausgedehnte Weiden, auf denen verloren zwei Pferde stehen. Der schönen Optik steht jedoch der Lärm der Teltower Oderstraße auf der anderen Kanalseite entgegen, der den Wanderer begleitet.

Nach wenigen Hundert Metern türmen sich dann Sandberge am gegenüberliegenden Ufer des Kanals auf, die von einem Bagger gekrönt werden: Die Stadt Teltow baut dort eine Marina. Noch schwimmen nur ein paar Enten am Ufer. Einige Schritte weiter ebbt der Verkehrslärm ab, dann verlässt man kurz das Ufer, um die Teltowkanalwerft zu umrunden. Einige Meter Gleise, die kurz vor einer Rampe am Kanal enden, zeugen von der früheren Industrie auf dem Gelände und einer Brücke, die hier Teltow und Berlin-Zehlendorf verband – denn inzwischen läuft man auf Hauptstadtboden.

Der wird jedoch gleich wieder verlassen, hinter der zu Berlin gehörenden Werft ist die Kleinmachnower Seniorenresidenz Augustinum. Zwischen dem wuchtigen Bau und dem Buschgraben – einer eiszeitlichen Rinne im Boden, die sich zum überwucherten Tümpel und Paradies für allerlei Getier entwickelt hat – geht es an der Kleingartenanlage „Am Kiefernweg“ entlang wieder zum Teltowkanal hinunter. Der alte Plattenweg der DDR-Grenztruppen ist hier zur Hälfte überwuchert. Das Schilf an den Seiten ist teils mehr als zwei Meter hoch und lässt grade noch einen schmalen Pfad zwischen sich gelten, sodass man noch ohne Machete durchkommt. Teilweise läuft man in ein grün umhülltes Loch, wenn ausladende Walnussbäume auch den Himmel über den Pfad verhüllen.

Doch der Kleinmachnower Dschungel weicht bald einer glatt rasierten Wiese vor dem Pentahotel. Über die Warthestraße und den Parkplatz des Freibades Kiebitzberge hinweg geht es wieder an den Kanal, am „NH Berlin Potsdam Conference Center“ vorbei und zum Zehlendorfer Damm. Ihm folgt man rechts für etwa hundert Meter, bevor es links in den Wald ans Ufer des Machnower Sees geht. Dem hier gut ausgebauten Schotterpfad folgend geht es um den See, vorbei an einer meist belebten Badestelle bis zum Gedenkstein für den norwegischen Dichter Nordahl Grieg, der als Kriegsreporter beim Absturz mit einem britischen Bomber 1943 dort sein Leben verlor.

Wenige Schritte dahinter wird man noch einmal an Kriegsschrecken erinnert: Ein alter Bunker ist wallartig angelegt, überwuchert und verschlossen. Ein schmaler Schlitz in der Eingangstür reicht seinen jetzigen Bewohnern als Eingang: Fledermäuse nisten hier, wie ein Schild verrät. Dazu der Hinweis, bitte die Einflugschneise freizuhalten. Von den nachtaktiven Bewohnern ist am Montagmittag nichts zu vernehmen.

Hinter dem Bunker geht es nach rechts in eine Villengegend bis zum Stahnsdorfer Damm, dort geht es nach links zur Schleuse. Der Reporter läuft geradeaus zur Stahnsdorfer Waldschänke und fährt mit dem Bus zurück nach Teltow. Der eigentliche Rundweg führt weiter am Südufer des Machnower Sees entlang zum Zehlendorfer Damm, ab dem man die bereits bekannte Route am Nordufer des Kanals zurückläuft.

Die gesamte Reportage mit weiteren Tipps gibt es in der PNN-Ausgabe vom 16. August nachzulesen. Die Ausgabe ist als E-Paper erhältlich >>

Der nächste Teil der Serie erscheint am 23. August, dann nehmen wir Sie auf eine Potsdamer Schlössertour mit.

Wandern mit GPS:

Zu jeder Route aus unserer Serie gibt es hier den Kurs als GPX-Datei zum Herunterladen auf den Heimrechner, das Handy oder das mobile Navigationsgerät. Hier gibt es die 12,2 Kilometer lange Route als GPX-Datei >>

Lesen Sie weiter:

Teil 1: Erstaunliche Ausblicke und Ruhe zwischen Bäumen am Schwielowsee und Wietkiekenberg >>

Teil 2: Mehr See sehen: Entlang der Havel - um den Sacrower See und den Groß Glienicker See >>

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