zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: „Kernig, sandig, cool“

Den spezifischen Potenzen der Mittelmark auf der Spur: Das 2. Kreisentwicklungsforum in Werder

Den spezifischen Potenzen der Mittelmark auf der Spur: Das 2. Kreisentwicklungsforum in Werder Werder - „Potsdam-Mittelmark – kernig, sandig, cool“: Diesen Slogan entwickelte eine besondere Kreativgruppe am Samstag während des 2. Kreisentwicklungsforums im Werderaner Oberstufenzentrum. Es sei eine muntere Diskussion in der Arbeitsgruppe gewesen, berichtete der Personalchef der Kreisverwaltung, André Köppen, der die Runde leitete. Ideen gab es viele. Gelacht wurde über den Slogan „Potsdam-Mittelmark – hier ist die Berliner Luft noch gut“. Bewusst zweideutig war der Vorschlag von Kreistagspräsident Christian Stein (CDU): „Potsdam-Mittelmark – Natürlich wachsend“. Was anmutete wie ein „Zirkel dichtender Kommunalpolitiker“ hatte durchaus einen ernsten Hintergrund. Denn ein Ziel des Forums war es, so genannte „Alleinstellungsmerkmale“ und spezifische Potenziale des Landkreises aufzuzeigen, um daraus Prioritäten für die langfristige Entwicklung abzuleiten. Dieses Anliegen ließ eine prominente Runde in der Mensa des Oberstufenzentrums zusammenkommen: die gesamte Verwaltungsspitze des Landratsamtes, Abgeordnete aller Kreistagsfraktionen – mit Ausnahme der FDP – sowie Vertreter der Kommunen wie die Bürgermeister von Schwielowsee und Nuthetal, Kerstin Hoppe und Gerhard Ling (beide CDU). Vermisst wurde indes der Vorsitzende des Kreisentwicklungsausschusses, Jürgen Pohl (SPD) aus Wiesenburg, der sich mit Hinweis auf einen anderen Termin entschuldigen ließ. Grundlage für die Diskussion war eine spezielle Potenzialanalyse für den Landkreis Potsdam-Mittelmark, erstellt von der Prognos AG, deren Marktfeldleiterin Helma E. Dirks auch für die Moderation am Samstag verantwortlich zeichnete. Aufgezeigt wurden große Pluspunkte wie die Herausbildung von Forschungskernen in Teltow und Rehbrücke, aber auch Gefahren wie eine weitere Zergliederung des Landkreises in einen boomenden Verflechtungsraum rund um Potsdam und die äußeren, strukturschwachen Bereiche. Beachtenswert sei laut Dirks auch der Fakt, dass 94 Prozent der mittelmärkischen Betriebe weniger als 100 Mitarbeiter in ihren Reihen zählen. Daraus strategische Ableitungen zu treffen, war sichtlich eine nicht einfache Aufgabe für die beiden Facharbeitsgruppen Wirtschaft und Bevökerungsentwicklung. Erstere konnte sich zumindest auf drei Säulen der weiteren Entwicklung einigen: 1. Stärkung der heimischen Wirtschaft und Förderung von Neuansiedlungen; 2. Prioritäre Entwicklung der Branchen Gesundheit, Tourismus und Landwirtschaft sowie 3. Profilierung des Landkreises als Technologie- und Forschungsstandort. Konkretisiert werden soll dieses Konzept jetzt in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsvertretern, die beim Forum in Werder noch in der Unterzahl waren. Erwerbstätigkeit fördern und Lebensqualität verbessern: Darin sah die Gruppe Bevölkerungsentwicklung die Hauptstoßrichtungen. Differenzierte Strategien für die verschiedenen Regionen des Kreises seien notwendig, betonte die Gruppenleiterin und Wiesenburger Bürgermeisterin Barbara Klembt. Für sie sei ein wesentlicher Sinn des Forums, verschiedene kommunale Aktivitäten zu vernetzen und unterschiedliche Betrachtungsweisen kennenzulernen. „In meinem Kopf sieht es aus wie in einem Bienenkasten angesichts der vielen heute gehörten Vorschläge“, bilanzierte Landrat Lothar Koch (SPD) zum Ende des Forums. „Nun müssen wir das kleine Loch finden, aus dem die Bienen gezielt herausfliegen, um den Nektar zu holen“. In diesem Sinne soll die Verwaltung jetzt die Ergebnisse des Kreisentwicklungsforums aufarbeiten und zu weiteren Folgeveranstaltungen einladen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false