zum Hauptinhalt

Neuer Betreiber für Wasserwerk: Vertrag für Brauchwasser Werder GmbH steht

Werder (Havel) - Die Werderaner Obstbauern werden auch in den kommenden Jahren mit günstigem Wasser aus der Havel versorgt werden können. Derzeit wird die Gründung der Brauchwasser Werder (Havel) GmbH vorbereitet, die in den kommenden Jahren Pumpwerke und Leitungsnetz betreiben soll.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Die Werderaner Obstbauern werden auch in den kommenden Jahren mit günstigem Wasser aus der Havel versorgt werden können. Derzeit wird die Gründung der Brauchwasser Werder (Havel) GmbH vorbereitet, die in den kommenden Jahren Pumpwerke und Leitungsnetz betreiben soll. Der Gesellschaftervertrag wurde von den Stadtverordneten vor Kurzem einstimmig beschlossen.

Wie berichtet ist das Netz, mit dem die Bauern hauptsächlich auf den Feldern westlich von Glindow mit Wasser versorgt werden, marode. Die Stadt Werder musste mehrmals sechsstellige Beträge investieren, um es in Betrieb zu halten. Seit Ende vergangener Woche musste die Bewässerung für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden und kann laut Stadtverwaltung frühestens am Freitag wieder in Betrieb gehen.

Um das Werk dauerhaft auf tragfähige Finanzen zu stellen, wurde bereits im Jahr 2014 der Beschluss gefasst, eine eigene Betreibergesellschaft zu gründen. Größter Gesellschafter wird demnach mit 40 Prozent die Wessels GmbH von Timo Wessels, der in Trechwitz bei Lehnin bereits ein Wasserwerk betreibt und seit eineinhalb Jahren auch für das Glindower Werk einen Betriebsführungsvertrag hat. Die Stadt Werder übernimmt 30 Prozent der Geschäftsanteile, die Havelfrucht GmbH als größter Obstbaubetrieb der Region 25 Prozent und die Beteiligungsgemeinschaft Brauchwasser GbR, an der kleinere Obstbauern beteiligt sind, fünf Prozent.

„Wir sind mit dieser Lösung zufrieden“, sagt Walter Kassin, Vorsitzender des Werderaner Obst- und Gartenbauvereins, den PNN. Durch die Havelobst GmbH und die GbR seien die Bauern schließlich mit 30 Prozent an dem Werk beteiligt, das sie versorgt. Die Havelfrucht GmbH habe bereits entschieden, Äpfel nicht an anderen eigenen Standorten, sondern in Glindow neu anzupflanzen. Dafür wurden bereits alte Kirschplantagen gerodet. Dadurch werde der Standort gestärkt und mehr Wasser vom Werk abgenommen.

Auch Timo Wessels sieht das Werderaner Werk gestärkt. „Ich hoffe auf Synergieeffekte, die die Betriebskosten auf Dauer senken können“, so Wessels. Er habe derzeit einen Mitarbeiter für das Werk in Trechwitz, in Werder gebe es zwei. Künftig könnten sie sich womöglich bei Urlaub oder Krankheit vertreten. Außerdem werde die Bestellung von Ersatzteilen günstiger, zudem müssten nicht beide Firmen Bagger oder anderes Gerät vorhalten. Die Kosten für die Stromversorgung hätten sich durch gemeinsame Verträge bereits senken lassen.

Schon in den vergangenen eineinhalb Jahren seien zudem Pumpen generalüberholt oder Teile des Netzes erneuert worden. Auch habe die Stadt den Mitarbeitern ein Betriebsauto mit besserer Ausrüstung gekauft. Allerdings müssten noch immer Investitionen getätigt werden, die Wessels zufolge die Kosten von einer Million Euro übersteigen werden. Genauere Schätzungen könne er derzeit nicht abgeben. „Es liegt ja viel unter der Erde, von dem man den Zustand derzeit nicht einschätzen kann.“

Wann mit den Investitionen begonnen werden kann, ist laut Wessels noch unklar. Das Land Brandenburg habe für solche Projekte Fördermittel in Aussicht gestellt, deren Höhe aber ebenfalls noch offen ist. Auch müssten noch rechtliche Fragen geklärt werden, etwa wie die beiden derzeit bei der Stadt angestellten Mitarbeiter in die Brauchwasser GmbH übernommen werden könnten. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false