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Blau-Gelbe Wand: Albas Fans zeigten auf der Stehtribüne eine hübsche Choreographie.

© dpa

Stimmungsbericht zum Basketball-Pokalfinale: Alba Berlins Fans stehen auf Stehplätze

Was für eine Atmosphäre! Alba Berlin hat am Sonntag den Pokal gewonnen – nicht zuletzt dank großer Unterstützung von den Rängen. Ein Erlebnisbericht.

Am Sonntag ist in Berlin Geschichte geschrieben worden – und zwar nicht nur in sportlicher Hinsicht, durch den 89:67-Erfolg Alba Berlins im Pokalfinale gegen die Baskets aus Oldenburg etwa. Auch die Arena am Ostbahnhof, der Austragungsort für die Heimspiele der Eisbären Berlin und von Alba Berlin, konnte eine geglückte Premiere feiern. Erstmalig fanden an einem Tag zwei verschiedene Sportereignisse in der Halle statt. Das Ligaspiel der Eisbären gegen die Adler aus Mannheim und besagtes Pokalfinale

Während bei einem normalen Heimspiel der Berliner Basketballer jeder Zuschauer die Möglichkeit auf einen Sitzplatz hat, wurde den Fans auf Grund der knappen Umbauzeit die Stehtribüne, die normalerweise nur bei den Eisbären-Spielen zum Einsatz kommt, zur Verfügung gestellt.

Alba Berlins Weg zum Pokaltitel

  • Achtelfinale: Alba Berlin – Würzburg 92:81
  • Viertelfinale: Alba Berlin – Mitteldeutscher BC: 82:77
  • Halbfinale: Bamberg – Alba Berlin 66:82
  • Finale: Alba Berlin – Oldenburg 89:67

Mit einer Choreographie aus blauen und gelben Plastikplanen und dem Spruchbanner „Hier steht die Hauptstadt“ machten die Berliner Fans spätestens eine knappe Minute vor Spielbeginn auf sich aufmerksam. Diese Ansage wurde dann enthusiastisch bestätigt und eingehalten. Einziger Nachteil war, dass der Abstand zwischen der Kurve und dem Basketballfeld größer als bei normalen Heimspielen war. So saßen die Fans zwar etwas weiter entfernt, an der Lautstärke in der Halle änderte das allerdings nichts.

Im Nachhinein konnte der Platz dann wiederum perfekt zum Feiern mit Spielern und Fans genutzt werden. Die 14 614 Zuschauer bekamen neben einem umkämpften Pokalfinale auch eine einzigartige Atmosphäre zu spüren, welche neben der Stehtribüne auch durch die 1300 mitgereisten Oldenburger Fans gefördert wurde.

Ab dem Sprungball zu Spielbeginn bis zur Schlusssirene schafften die Berliner mit einer unglaublichen Atmosphäre, das rhythmische Klatschen und die Fangesänge in die benachbarten Blöcke zu übertragen, weshalb man zwischenzeitlich wohl eher von einer „Steharena“ sprechen konnte.

Gebt mir ein „Pokalsieger“: Albas Kapitän Niels Giffey (oben) und seine Kollegen zelebrieren nach dem Pokalsieg mit den Fans die Uffta.
Gebt mir ein „Pokalsieger“: Albas Kapitän Niels Giffey (oben) und seine Kollegen zelebrieren nach dem Pokalsieg mit den Fans die Uffta.

© Andreas Gora/dpa

Zwei Minuten vor dem Ende des letzten Viertels konnte dann ein wahrlich erschöpfter Alba-Fan mit seinem Megafon die Stehtribüne auch nicht mehr davon abhalten, dem zehnten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte entgegenzusingen. Nach der Pokalübergabe wurde gefeiert: Mit den Fans, der Mannschaft, dem Pokal und dem expliziten Dank vom Teamkapitän Niels Giffey an jeden Alba-Fan, der an diesem Sonntagabend die Mannschaft lautstark in der Halle unterstützt hatte.

Kurz vorm Verlassen schallte es durch das Megafon abschließend noch einmal: „Stehtribüne? Können wir!“ Und wer weiß, ob Alba in möglichen weiteren Entscheidungsspielen in dieser Saison erneut zum Besuch auf der Stehtribüne einlädt. Dem Spiel gestern hat es, zumindest aus Sicht der Berliner, gutgetan.

Lennard Renz

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