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Auf die deutsche Elf wartet noch Arbeit vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland.

© IMAGO/MIS

DFB-Team besteht EM-Generalprobe: Ein schwacher Auftritt, der viele Fragen offen lässt

Eine Woche vor dem Eröffnungsspiel präsentieren sich die deutschen Fußballer nicht wirklich in Turnierform. Eine Leistung wie gegen Griechenland können sie sich bei der EM nicht erlauben.

Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Julian Nagelsmann wirkte erleichtert. Nicht gerade zufrieden, aber erlöst. Pascal Groß hatte wenige Minuten zuvor den Siegtreffer mit einem Traumtor erzielt und so dafür gesorgt, dass der Bundestrainer sowie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Generalprobe vor der Europameisterschaft im eigenen Land meisterten. Meisterhaft war an der Leistung allerdings nichts – nur mit Ach und Krach siegte die Nationalelf mit 2:1 (0:1) gegen Griechenland.

Nach einer desaströsen ersten Halbzeit war der Heimsieg im letzten Test vor der EM nicht gerade abzusehen gewesen. In Mönchengladbach bot Nagelsmann zwar seine Wunschelf für das Eröffnungsspiel in einer Woche auf – in EM-Form präsentierte sie sich aber nicht.

In der Offensive fehlten wie schon gegen die Ukraine am Montag die Kreativität und Durchschlagskraft. Defensiv offenbarten sich oftmals zu große Lücken. Mehrmals liefen die Griechen in Überzahl auf das deutsche Tor zu. Teilweise wurden sie durch unsaubere Pässe regelrecht zu Angriffen eingeladen. Das lag auch daran, dass sich das DFB-Team bei aggressivem Pressing wieder anfällig zeigte.

Am Ball wirkten die deutschen Spieler insbesondere in der ersten Hälfte zu hektisch, viele Fehler im Aufbau waren die Folge. Das größte Geschenk bereitete indes Manuel Neuer den Griechen. Einen ungefährlichen Schuss von Christos Tzolis parierte der deutsche Torhüter unsauber, Giorgios Masouras nahm mit seinem Nachschuss dankend an.

Erneut waren es die Einwechselspieler, die nach dem Seitenwechsel Schwung hereinbrachten und im Spiel nach vorne für kreative Momente sorgten. Leroy Sané legte den Treffer von Kai Havertz auf, Pascal Groß brachte den Borussia-Park in der 89. Minute ein zweites Mal zum Jubeln.

Insgesamt war es jedoch ein Auftritt, der eine Woche vor dem Eröffnungsspiel in München gegen Schottland in vielerlei Hinsicht Fragen hinterlässt. Er zeigte zudem, dass die deutsche Mannschaft nicht ganz so gut ist, wie es nach den beiden Länderspielen im März gegen Frankreich und die Niederlande den Anschein hatte.

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