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Hart im Nehmen. Leon Draisaitl hat trotz Verletzung im NHL-Finale gespielt.

© IMAGO/USA TODAY Network/IMAGO/Jim Rassol

Eishockeyprofi Draisaitl ist hart!: Und Fußballer sind Weicheier?

Leon Draisaitl hat mit gebrochener Rippe und kaputtem Finger im NHL-Finale gespielt. Kein Fußballer hätte Ähnliches veranstaltet und das ist auch gut so.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Nun ist raus, was viele Beobachter:innen ahnten. Leon Draisaitl war in der Finalserie um den Stanley Cup verletzt unterwegs, hat mit einer gebrochenen Rippe und einem gebrochenen Finger gespielt. Das erklärt, warum der Torjäger der Edmonton Oilers in der 3:4 verlorenen Serie gegen die Florida Panthers selten groß aufspielte und kein einziges Tor erzielte.

In Fußballdeutschland bedarf diese Nachricht natürlich einer etwas längeren Erklärung. Die meisten Sportsfreund:innen werden sich fragen: Leon, wer? Nun, der Mann ist in Kanada bekannter als Toni Kroos und Antonio Rüdiger zusammen, aber in Deutschland selbstredend weitgehend unbekannt, selbst in seiner Heimatstadt Köln. Denn Draisaitl spielt nicht Fußball, sondern nur Eishockey.

Aber da gibt es in seiner Heimat, abseits Königsdisziplin mit dem Ball, immerhin eine etwas größere Bubble und die jubelte nun im Netz einig auf: Seht her, Draisaitl, der harte Kerl, bei den Weicheiern von Fußballern wäre so etwas undenkbar. Die jammern ja schon, wenn sie über einen Grashalm stolpern.

Fußballer sind keine Weicheier (mehr)

Was inzwischen aber unhaltbar ist, wenn man sich die Spiele der aktuellen Europameisterschaft anschaut. Da treten sich die Herren so oft auf die Füße, dass schon das Zusehen schmerzt. Fußballer sind keine Weicheier (mehr), auch der VAR hat die Schwalben eingedämmt. Denn Schauspielerei lohnt sich immer weniger, zumindest im Fußball.

Was nun Draisaitl betrifft, lässt sich sagen: Bitte nicht zu Hause ausprobieren. Das ist auf lange Sicht nämlich nicht gesundheitsfördernd, wenn man mit gebrochener Rippe und Finger Hochleistungssport betreibt.

Das mit dem Ball hat der Leon in der Jugend übrigens aufgegeben. Nicht, weil er sich nicht theatralisch genug fallen ließ nach einem Foulspiel, sondern weil er sich damals mit seiner Trainerin überworfen hat. Gelohnt hat es sich für den Kölner, auch wenn ihn in der Heimat kaum jemand kennt. Bei den Oilers winkt dem Leon angeblich ein neuer Vertrag mit 14 Millionen Euro pro Saison. Ein ordentliches Schmerzensgeld.

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