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Meinungsverschiedenheit. Leipzigs Xaver Schlager (l-r) und Amadou Haidara diskutieren mit Reals Toni Kroos.

© dpa/Jan Woitas

Frust nach Patzer: Leipzig fühlt sich gegen Real Madrid um den Sieg gebracht

Nach 97 Sekunden schafft RB Leipzig gegen Real Madrid das vermeintliche 1:0. Doch das Tor zählt nicht wegen Abseits. Das bringt RB in Rage. Trainer Rose setzt auf den Lerneffekt.

Von Frank Kastner, dpa

Selbst Toni Kroos sprang den Leipzigern in ihrem Frust über den gefühlten Tor-Klau zur Seite. „Es war ein Tor, hätte man geben müssen“, sagte der deutsche Mittelfeld-Star von Real Madrid nach dem eher schmeichelhaften 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei RB Leipzig. Aber der Kopfballtreffer nach nur 97 Sekunden von Benjamin Sesko zählte nicht. Das brachte so manchen bei RB in Rage und wirkte noch lange nach Schlusspfiff nach.

„Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir das Tor nicht bekommen, das war eine Fehlentscheidung“, schimpfte Sportdirektor Rouven Schröder, Trainer Marco Rose sagte: „Keine Ahnung, was gepfiffen wurde, es war kein Abseits, es war kein Foul.“ Denn Sesko stand bei seinem Kopfball nicht im Abseits – und Benjamin Henrichs im Rücken von Torwart Andrij Lunin war unbeteiligt.

97
Sekunden waren erst gespielt, als Leipzig das vermeintliche 1:0 erzielte.

Der 47 Jahre alte Rose wollte dennoch „keine Schiri-Story draus machen“. Wichtig sei ihm vielmehr die Einsicht. „Wenn er sich es anguckt, dann gesteht er sich den Fehler ein. Wenn er es macht, dann bin ich auch fein damit. Ich mache auch Fehler, manchmal zwei, drei am Tag. Wichtig ist, dass man dazu steht.“

Schiri Peljto pfiff erstmals in der K.o-Phase der Champions League

Das Schiedsrichter-Gespann aus Bosnien-Herzegowina um Irfan Peljto war auch von Video-Schiedsrichter Pol van Boekel aus den Niederlanden nicht korrigiert worden. Und selbst wollte Peljto, der erst acht Champions-League-Spiele leitete und seinen ersten Einsatz in der K.o.-Phase hatte, nicht auf dem TV-Schirm schauen. „Das ist schwer zu akzeptieren, aber wir wollen uns nicht beschweren“, sagte Schröder zur Aufreger-Szene.

Einigkeit herrschte auch über das einzige gültige Tor des Abends von Brahim Diaz in der 49. Minute. „Ein Traumtor, das muss man dann auch mal so akzeptieren“, sagte Rose zum Gala-Auftritt des 24-Jährigen. Der Leipziger Trainer kündigte für das Rückspiel am 6. März eine ähnlich couragierte Leistung an: „Wir fahren dahin, um auch als Mannschaft den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Wir wollen uns auf jeden Fall zeigen und der bestmögliche, schwierigste Gegner sein.“

Vorerst zählt aber nur die Bundesliga-Aufgabe an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach. Nach dem 2:2-Ausrutscher in Augsburg fordert er im Kampf um die Champions-League-Plätze „mehr Selbstverständnis. Bei dem Aufwand ist der Ertrag zu wenig.“

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