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Köpfchen statt Stärke brauchen Ruben Schott und seine Kollegen am Mittwoch.

© IMAGO/Andreas Gora

„Jede Spielminute ist ein großer Erfolg“: Die BR Volleys sind gegen Perugia ausnahmsweise David und nicht Goliath

Im Viertelfinale der Champions League brauchen die Berliner viel Köpfchen und ein kleines Wunder. Aber sie haben auch nichts zu verlieren.

Die BR Volleys sind sicherlich kein Verein, der tief stapelt. Als Dominator der Bundesliga wissen sie um ihre Stärken. Wenn also Manager Kaweh Niroomand im Voraus von einem „David-gegen-Goliath-Spiel“ spricht und die Volleys in der Rolle des Davids sieht, dann sagt das viel über den anstehenden Gegner aus.

Tatsächlich geht es für den amtierenden Deutschen Meister am Mittwochabend im Viertelfinale der Champions League gegen niemand geringeren als Sir Sicoma Monini Perugia (19.30 Uhr/Max-Schmeling-Halle). „Je länger wir spielen, umso erfreulicher ist es“, sagt Niroomand über die italienische Spitzenmannschaft, die als beste der Welt gilt. „Jede Spielminute ist ein Erfolg.“

Für die Vereine ist es das erste Duell in der Champions League, eine Begegnung gab es nur im Challenge-Cup-Halbfinale 2009. Damals unterlagen die Berliner gegen die Italiener deutlich.

Große Vorfreude auf das Fest

Ihr Ziel haben die Volleys auf europäischer Ebene ohnehin schon erreicht. Genau wie Friedrichshafen erreichten sie das Viertelfinale, nachdem sie sich gegen Topteams aus Polen und der Türkei durchgesetzt hatten. Insofern geht die Mannschaft von Cédric Énard ohne großen Druck in das Heimspiel. „Bei so einem Gegner ist die Vorfreude unheimlich groß“, sagt Niroomand, der auf ein „Volleyballfest“ hofft.

Bereits vor einer Woche waren kaum noch Tickets verfügbar, der Verein rechnet mit bis zu 7000 Zuschauenden. „Das erste Mal gehen wir in ein Spiel, in dem wir nichts zu verlieren haben. Wir können unbelastet aufschlagen und werden trotzdem mit dem entsprechenden Ernst ran gehen.“

Je länger wir spielen, umso erfreulicher ist es.

Kaweh Niroomand, Manager der BR Volleys

An Selbstvertrauen dürfte es den Steinschleuderern jedenfalls nicht mangeln. Nachdem sie gegen Düren erstmals seit drei Jahren wieder den Pokal gewannen, ist ihnen nun außerdem Platz eins in der Bundesliga vor den Play-offs sicher. Dass die Volleys derart abliefern, war zu Beginn der Saison noch nicht absehbar. Doch die Mannschaft hat ihren ganz eigenen Weg gefunden, um die Abgänge von einigen Spitzenspielern zu kompensieren und stattdessen auf die Breite im Kader zu vertrauen.

Stalekar fehlt weiterhin

Allerdings müssen sie am Mittwochabend auf den slowenischen Mittelblocker Saso Stalekar verzichten, der in dieser Saison immer wieder wichtige Motivation mit auf das Spielfeld brachte und das Team in den entscheidenden Momenten anspornte. Aufgrund einer Muskelsehnenübergangsverletzung muss er rund drei Wochen lang pausieren.

Der Verein hofft, dass er pünktlich zu den Play-offs im Kampf um die Meisterschaft wieder fit ist. Doch am Mittwoch kann er seinem sportlich noch nicht helfen, sondern muss vom Spielfeldrand Unterstützung leisten, ebenso wie Niroomand. „Ich kann am Rand stehen und das genießen, aber die Spieler werden sich messen müssen.“

Er vergleicht das mit David gegen Goliath und ergänzt: „Aber das Ergebnis steht erst fest, wenn die erste Mannschaft 75 Punkte hat.“ Doch die Rüstung der Gäste hat es in sich: Aktuell führt Perugia die Tabelle und ist in der italienischen Liga noch ungeschlagen. Bereits ein Satzgewinn grenzt an ein Wunder, aber so ein Wunder ist David ja angeblich auch gelungen

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