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Heißsporn. Harry Kane während des Freundschaftsspiels gegen Schachtar Donezk. Die Spurs haben ein Angebot der Bayern jüngst abgelehnt.

© imago/PA Images

Mehr als 100 Millionen Euro?: Die Investition in Harry Kane wäre eine mit wenig Zukunft

Harry Kane ist nicht leicht zu verpflichten, das hat Tottenham klargemacht, als sie 100 Millionen Euro aus München jüngst abgelehnt haben. Aber vielleicht sollten die Bayern ihn gar nicht holen.

Ein Kommentar von Alishya Tanoku

Die Bayern legen 100 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch, Tottenham lehnt ab – und der Transferpoker um Harry Kane geht in die nächste Runde. Klingt vielleicht nach einem schlechten Witz, ist aber bittere Realität für vor allem jene Fußballexpert:innen, die das Geld nur so dahinschmelzen sehen. Warum will man 100 Millionen Euro für einen 30-jährigen Spieler raushauen, der zudem im nächsten Jahr ablösefrei zu haben wäre?

Harry Kane ist ein sensationeller Fußballer, das ist keine Frage. Vor allem spielt er schon seit 20 Jahren bei den Spurs, und dass so jemand schwer loszueisen ist, sollte den Bayern-Funktionären von vornherein klar gewesen sein.

Zudem schießt Harry Kane unheimlich viele Tore, wie zuletzt, als Tottenham im Freundschaftsspiel gegen Schachtar Donezk 5:1 gewann und Kane vier dieser Tore erzielte. Deshalb überlegen die Bayern nun auch, ob man sogar das vierte Angebot von über 100 Millionen Euro plus Boni vorlegen wird. 

Ein Harry Kane würde die Bundesliga sehr viel attraktiver machen. Dem ist zuzustimmen, denn er ist in jedem Fall ein Torgarant und ein Top-Stürmer, den die meisten sehen wollen. Allerdings dürfte dann wohl für ein Stürmertalent wie den 18-jährigen Mathys Tel kein Platz bleiben. Die Jugendentwicklung des FC Bayern steht schon länger in der Kritik. In der abgelaufenen Saison belegten die A-Junioren in ihrer Bundesliga nur den 5. Platz – hinter Hoffenheim, Nürnberg, Karlsruhe und Mainz. Es wäre also an der Zeit, den Fokus mal etwas zu verschieben. 

Der aktuelle Kaderwert der Bayern beläuft sich auf knapp 940 Millionen Euro. Wenn Harry Kane zusätzlich käme, würde das wieder ein größeres Gefälle in der Liga bedeuten. Klar ist, dass Abgang Lewandowskis auf der Stürmerposition ein Loch gerissen hat, das bisher noch nicht adäquat gestopft werden konnte. Trotzdem haben die Bayern bewiesen, dass sie auch ohne feste Stürmergröße die Meisterschaft, wenn auch knapp, holen können. Worum geht es hier also? Sie wollen international endlich wieder glänzen. Vor allem darum geht es.

Doch braucht es dafür einen Harry Kane? Vielleicht wäre es jedoch klüger, größere Investitionen in die Jugendabteilung zu tätigen. Dies würde vor allem eine langfristigere und tiefgreifendere Lösung bieten, als über 100 Millionen Euro in einen 30-Jährigen zu stecken.

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