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24.02.2023, Schach, WR Chess Masters in Düsseldorf, Deutschland. Großmeister Vincent Keymer GER. *** 24 02 2023, Chess, WR Chess Masters in Düsseldorf, Germany Grandmaster Vincent Keymer GER

© IMAGO/Wienold

Stargast bei den Berliner Schachspieltagen: Vincent Keymer wird gefeiert wie ein Influencer

Den Schachfreunden gelingt im Abstiegskampf ein Befreiungsschlag – und gegen einen Weltstar fast eine kleine Sensation.

Die Schachfreunde Berlin können aufatmen und ein bisschen jubeln. Am Wochenende gelang dem Bundesligisten gegen Schönaich ein kleiner Befreiungsschlag und sie setzten sich mit 5,5 zu 2,5 durch. Zudem schafften sie im Duell gegen Serienmeister Baden-Baden beinahe eine kleine Sensation: Als der polnische Spieler Kacper Piorun gegen Weltklasse-Spieler Vincent Keymer antrat, sah es kurz nach einem Berliner Sieg aus. Ganz so überraschend war das Endergebnis zwar nicht, aber immerhin gelang es Piorun das Remis zu halten. Insgesamt rücken die Schachfreunde in der Tabelle damit von Platz 14 auf Platz 13 vor.

Chancenlos gegen Baden-Baden

„Das war eine tolle kämpferische Leistung“, sagt Mannschaftsführer Lars Thiede am Telefon. „Besonders das Duell gegen Keymer war fesselnd und spannend.“ Er selbst unterhielt sich im Anschluss an die Partie länger mit dem 18-jährigen Ausnahmetalent, das er schon seit vielen Jahren kennt.

Es habe nicht lange gedauert, bis er und Keymer von zahlreichen Teilnehmenden des Kinder- und Jugendturniers umringt worden seien, erzählt Thiede. „Die haben alle gefragt: Sind Sie etwa Vincent Keymer? Viele wollten auch Selfies machen wie bei einem Star oder Influencer.“ Keymer übernahm am Sonntag auch die Siegerehrung der Jüngsten.

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Platz trennt die Schachfreunde zurzeit vom Klassenerhalt.

Insgesamt freute Thiede sich über den regen Andrang im Willy-Brandt-Haus, wo das Turnier ausgetragen wurde. Am Samstag seien etwa 200 Menschen dabei gewesen, am darauffolgenden Tag sogar doppelt so viele. „Da kamen dann die Eltern der 136 Kinder und Jugendlichen dazu, die am Schnellschachturnier teilgenommen haben.“ Gegen Baden-Baden blieben die Schachfreunde wie erwartet chancenlos und verloren mit 1,5:6,5. „Da sind wir sehr unter die Räder gekommen, obwohl der Gegner nur mit der B-Aufstellung angetreten ist“, sagt Thiede.

Ein bisschen aufatmen darf sein Team dank des Sieges gegen Schönaich aber trotzdem. Ziel ist es nun, mindestens den 13. Platz gegenüber München zu halten. Das ist zwar immer noch ein Abstiegsplatz, allerdings könnten die Schachfreunde dann den Klassenerhalt noch am Grünen Tisch schaffen. Voraussetzung ist, dass eines der besten Zweitliga-Teams auf den Aufstieg verzichtet, zum Beispiel aus finanziellen Erwägungen, oder dass ein Bundesliga-Team seinen Rückzug verkündet. Im Schach ist das keine Seltenheit.

An den letzten beiden Spieltagen Ende April geht es für Berlin noch gegen Solingen und Mühlheim, die derzeit auf Platz vier und zwölf rangieren. Noch sei alles offen, sagt Thiede. Und vielleicht gelingt den Schachfreunden dann ja noch die Sensation, die gegen Keymer am Wochenende ausblieb.

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