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Angelique Kerber fehlte gegen Linda Noskova nicht viel zum Sieg.

© Imago/Nordphoto

Tennisturnier in Berlin: Angelique Kerber kämpft vergeblich

Im Steffi-Graf-Stadion ist die Stimmung beim Match von Angelique Kerber gegen Linda Noskova prächtig. Letztlich reicht die Unterstützung des Publikums aber nicht für die Deutsche.

Rund eine Stunde vor ihrem Match war Angelique Kerber schon im Tunnel. Mit dicken weißen Kopfhörern lief sie durch die Menge hinter dem Steffi-Graf-Stadion und verzog dabei keine Miene. Ihr voller Fokus galt dem Duell mit Linda Noskova. Die Tschechin ist mit gerade mal 19 Jahren nur etwas mehr als halb so alt wie Deutschlands Wimbledonsiegerin.

Mit eben jenen Kophörern lief die Deutsche dann wenig später auch auf den Platz ein, immer noch hoch konzentriert. Am Ende aber sollte ihr erstes Match in Berlin auch schon ihr letztes gewesen sein. Kerber verlor trotz ansprechender Leistung 6:7 (4:7), 6:2 und 4:6. „Es war sehr ausgeglichen, ein Punkt hat entschieden. Deswegen bin ich enttäuscht, auch weil ich mich wirklich gut gefühlt habe“, sagte sie später.

Großen Respekt vor der erfahrenen und gerade auf Rasen so erfolgreichen Gegnerin legte Noskova zunächst nicht an den Tag, schnell führte sie 4:1 und dominierte Kerber mit ihren knallharten Grundschlägen. Die Zuschauer auf den Tribünen raunten, doch es dauerte nicht lange, bis aus dem rhythmischen Anfeuerungsklatschen begeisterter Applaus wurde. Denn der Berliner Fanliebling steigerte sich. Kerber glich zum 5:5 aus, es kam zum Tiebreak im ersten Satz, den dann aber doch Noskova gewann.

Offensichtlich war allerdings, dass Kerber das Spiel der Gegnerin nun besser lesen konnte. Sie arbeitete an der Grundlinie, so wie es zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Immer häufiger konnte sie sich nun vom Druck der Gegnerin befreien und die Ballwechsel bestimmen. Dazu schlug sie auch noch gut auf.

Der zweite Satz nährte die Hoffnung auf ein erfreuliches Berlin-Comeback von Angelique Kerber, nach dem 6:2 waren viele der Tennisfans auf dem Center Court aus dem Häuschen. Die Stimmung war besser als beim letztjährigen Finale, es war auch beinahe so voll wie damals. Die komplette Wende in diesem Match sollte aber ausbleiben. Danach sagte Kerber: „Ich habe gezeigt, dass ich weiterhin auf hohem Niveau mitspielen kann, auch gegen die jüngere Generation. Vielleicht muss ich in den wichtigen Momenten noch etwas mutiger werden.“

Im entscheidenden Satz gelang Noskova früh ein Break, das sie bis zum 5:4 transportierte. Auch am Ende wackelte sie nicht mehr. Kerber hingegen wirkte enttäuscht, hatte sie doch ein gutes Match abgeliefert. Fit genug für solche Duelle ist sie in jedem Falle wieder, vielleicht fehlt ihr noch ein wenig die Matchhärte. Selbst meinte sie nur noch: „Ich war nah dran und dieses positive Gefühl, versuche ich in die kommenden Wochen mitzunehmen.“

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