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Der Name der Washington Redskins soll geändert werden.

© dpa

Washington Redskins und Cleveland Indians: Trump gegen „Namensänderung, nur um politisch korrekt zu sein“

US-Sportteams denken über die Änderung ihrer von manchen als rassistisch empfundenen Teamnamen nach. Präsident Donald Trump hält davon wenig.

Der Druck in der Debatte um den als rassistisch empfundenen Namen des NFL-Teams Washington Redskins nimmt zu. Doch US-Präsident Donald Trump äußert einmal mehr eine andere Sicht. Die Sponsoren der Football-Mannschaft und der Politiker aus dem Weißen Haus vertreten gänzlich gegensätzliche Standpunkte. Mittendrin sind die Besitzer, die sich ihrerseits offenbar nicht einig sind.

Nach der Aufforderung von Stadion-Sponsor Fedex, sich vom Beinamen Redskins (Rothäute) zu trennen und entsprechender Unterstützung durch weitere große Geldgeber wie Nike und Pepsi, entfernten am Montag die Händler-Riesen Walmart und Target Produkte mit dem Namen und Logo aus ihrem Angebot. Die Signale für einen gewünschten Wandel sind klar.

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Trump dagegen positionierte sich auf der ganz anderen Seite: Bei Twitter schrieb der US-Präsident am Montag, man benenne Teams aus einer Stärke heraus und nicht einer Schwäche. Nun sehe es so aus, als würden die Washington Redskins - ebenso wie die Baseballer der Cleveland Indians - ihre Namen ändern, um sich politisch korrekt zu verhalten.

Auslöser für die seit Jahren schwelende Debatte sind die anhaltenden Proteste gegen Rassismus in den USA. Die Demonstrationen sind zwar vor allem unter dem Slogan „Black lives matter“ („Schwarze Leben zählen“) unterwegs, haben aber im Land für eine bislang ungekannte Sensibilisierung für Rassismus nicht nur gegenüber Afroamerikanern gesorgt.

Interessensgemeinschaften und Anwälte amerikanischer Ureinwohner äußerten in einem Brief an die NFL ihre Forderung, den Teambesitzer Dan Snyder zu einer Namensänderung weg von Redskins zu zwingen. Snyder ist seit 1999 Mehrheitseigner des Teams und hatte sich in der Vergangenheit vehement gegen einen neuen Namen gewehrt. Am Freitag aber signalisierte er nach dem Druck durch Fedex in einer Stellungnahme erstmals öffentlich die Bereitschaft zum Nachdenken.

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Trainer Ron Rivera hatte am Wochenende in der „Washington Post“ gesagt, ein neuer Name noch vor dem Beginn der neuen Saison wäre großartig. Er habe mit Snyder schon darüber gesprochen und berichtete von zwei Vorschlägen, die ihm sehr gut gefielen. Ein solcher Schritt dauert nach Angaben von Experten aber normalerweise Monate, wenn nicht sogar Jahre in der Vorbereitung.

Unter den Besitzern des Teams gibt es laut Medienberichten zudem schon länger Uneinigkeit. So sollen nach Angaben der „Washington Post“ drei Investoren - darunter Fedex-Vorstandschef Frederick Smith - sich von ihren Anteilen trennen wollen, weil sie mit Snyder nicht mehr zusammenarbeiten wollen. Einen Zusammenhang mit der Debatte um den Team-Namen stellt die Zeitung nicht her. (dpa)

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