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Boxer und Trainer: Ein jubelnder Henry Maske mit Manfred Wolke (links) nach dem Sieg im WM-Kampf gegen Virgil Hill im Jahr 2007.

© Imago/Winfried Mausolf

Zum Tod von Manfred Wolke: Der Mann, der Henry Maske machte

Als Boxer war er schon erfolgreich, als Trainer dann noch viel erfolgreicher. Jetzt ist Manfred Wolke im Alter von 81 Jahren gestorben. Damit geht auch ein bedeutendes Stück der deutschen Box-Geschichte.

1968 war ein einschneidendes Jahr für den DDR-Sport. Erstmals traten bei Olympischen Sommerspielen zwei deutsche Teams an, das stellte den Osten vor eine selbst gestellte Herausforderung. Schließlich wollten die Funktionäre den Kampf um die Medaillen gegen den Klassenfeind unbedingt gewinnen. Nur die Besten durften zu den Spielen in den Westen.

Der Wettlauf um die Medaillen zwischen DDR und BRD begann in Mexiko-Stadt und Manfred Wolke wurde einer der Protagonisten seines Staates. Der DDR-Meister in Weltergewicht gewann olympisches Gold. Für die DDR, aber vor allem auch für sich, wie der gebürtige Potsdamer Jahrzehnte später einmal sagte. „Ich wollte besser sein als jeder, nicht nur als die Westdeutschen.“

Seinen eigenen Erfolgen im Ring ließ Wolke als Trainer eine ebenso erfolgreiche und sicher auch noch mehr wahrgenommene Karriere als Boxtrainer folgen. Zunächst führte er den Federgewichtler Rudi Fink 1980 in Moskau zu Gold, danach brachte er den Mann nach oben, der bis heute mit seinem Namen verknüpft ist: Henry Maske. Ohne Wolke wäre er nicht dahingekommen, hat Maske einmal gesagt und damit sicher nur wenig übertrieben.

Henry Maske wurde mit Trainer Wolke 1988 Olympiasieger in Seoul im Mittelgewicht und später Weltmeister im Halbschwergewicht. Es war eine der Sternstunden des deutschen Boxens. Auch an der Karriere von Axel Schulz war Manfred Wolke maßgeblich beteiligt, von den Amateuren bis zu den Profis. Zuletzt begleitete er die Laufbahn des immer noch aktiven Marco Huck.

Manfred Wolke war einer der Boxtrainer, den man im Lande noch kannte. Vielleicht nicht so markant wie der immer etwas lautere Uli Wegner, aber eben präsent. So wie ein Henry Maske, den er berühmt machte und der immer noch gegenwärtiger ist als viele seiner aktiven Kollegen. Maske hob auch dank Wolke die Popularität des Boxens in Deutschland auf ein neues Level.

Mit dem erfolgreichen Trainer Wolke geht auch ein großes Stück deutscher Boxgeschichte. Am 29. Mai ist Manfred Wolke im Alter von 81 Jahren in Frankfurt an der Oder verstorben.

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