zum Hauptinhalt
Lidl in Deutschland gleicht die Preise für vegane Artikel der Eigenmarke Vemondo an.

© obs/Lidl

Bisher deutlich teurer als tierische Lebensmittel: Discounter Lidl senkt die Preise für pflanzliche Alternativprodukte

Lidl gleicht in Deutschland die Preise für Produkte der veganen Lidl-Eigenmarke Vemondo an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs an. Was steckt dahinter?

Der Discounter Lidl senkt die Preise für seine pflanzlichen Alternativprodukte und nimmt damit verstärkt Flexitarier in den Blick.

Der Lebensmitteleinzelhändler gleiche in Deutschland „die Preise für nahezu das gesamte Sortiment der veganen Lidl-Eigenmarke Vemondo an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs an“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bisher sind vegane Alternativprodukte im Lebensmitteleinzelhandel laut Lidl „deutlich teurer“ als tierische Vergleichsprodukte.

„Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist“, erklärte Lidl-Einkaufschef Christoph Graf. „Nur, wenn wir unseren Kunden eine immer bewusstere und nachhaltigere Kaufentscheidung und faire Wahl ermöglichen, können wir die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung mitgestalten.“

Lidl will auch Flexitarier ansprechen

Lidl hob hervor, dass mit dem Schritt „ausdrücklich“ auch Flexitarier angesprochen werden sollen. Das Unternehmen verwies zudem auf eine im September veröffentlichte repräsentative Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), wonach 41 Prozent der Befragten angaben, Flexitarier zu sein und nur gelegentlich Fleisch zu essen; 43 Prozent sagten außerdem, mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen zu wollen, wenn diese günstiger angeboten würden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Laut Lidl lag das Verhältnis von pflanzlichen zu tierischen Proteinquellen im Sortiment des Discounters in Deutschland im Geschäftsjahr 2022 bei 11 zu 89 Prozent. Bei Molkereiprodukten belief sich das Verhältnis auf 6 zu 94 Prozent.

Bis 2030 will Lidl in Deutschland nach eigenen Angaben den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen – also unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie vegane Alternativprodukte für Fleisch-, Eier- und Fischprodukte – auf 20 Prozent erhöhen. Bei alternativen Molkereiprodukte sollen es bis dahin zehn Prozent sein.

Pflanzliche Produkte sind besser für die Umwelt

Die Organisation Good Food Institute Europe, die sich für die Verbreitung pflanzenbasierter Produkte einsetzt, begrüßte die von Lidl angekündigte Preisanpassung. „Studien zeigen, dass pflanzliche Optionen einen deutlich niedrigeren ökologischen Fußabdruck haben als ihre tierischen Pendants“, erklärte Ivo Rzegotta von der Organisation. Andere Anbieter sollten diesem Beispiel folgen.

Warum sind Ersatzprodukte teurer als Fleisch?

Im Vergleich zum Fleisch sind die Ersatzprodukte häufig – und teils deutlich – teurer. Warum? „Fleisch heißt Massenproduktion“, sagt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Es gehe der Industrie darum, in möglichst großen Stückzahlen zu produzieren, wodurch die Kosten je Stück geringer werden. Dadurch kann billiges Fleisch angeboten werden. 

Vegane Ersatzprodukte könnten bei den Mengen nicht mithalten. „Deswegen sind sie schlicht und ergreifend teurer“, sagt Heinemann.

Lasse van Aken, Agrarexperte bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace, verweist auf den Mehrwertsteuersatz. So greift bei Fleisch und Wurst ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Für Ersatzprodukte werden hingegen 19 Prozent fällig. (AFP/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false