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Wohnungsneubau in Berlin.

© dpa

Immobilienpreise: Eigentumswohnungen in Metropolen sind oft zu teuer

Wohnimmobilien in Deutschland waren im vergangenen Jahr so teuer wie noch nie. Anleger aus dem In- und Ausland investieren vor allem in den Großstädten.

Wohnimmobilien in Deutschland haben sich 2014 so stark verteuert wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Die Preise kletterten um fünf Prozent, wie am Montag aus dem vierteljährlichen Barometer des Verbands Deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hervorging. Dies war der fünfte Anstieg in Folge und der größte seit Beginn der Datenerhebung 2003. Die Preise hätten sich seitdem um rund ein Viertel erhöht. „Die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien ist ungebrochen“, sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Wegen der niedrigen Zinsen und der stabilen Konjunktur seien in- und ausländische Anleger weiter an deutschen Immobilien interessiert. „Hält die Nachfrage unvermindert an, werden die Preise weiter anziehen.“

Bei Gewerbeimmobilien könnte es bald eine Preiskorrektur geben

Tolckmitt betonte, die Entwicklung spiegele die große Attraktivität des deutschen Marktes wider. „Auf der anderen Seite dürfen die Risiken des Anlagedrucks – insbesondere auf den gewerblichen Immobilienmärkten – nicht unterschätzt werden.“ Denn hier könnte es eine „Korrektur“ an der Preisfront geben, wenn größere institutionelle Anleger den Märkten wieder den Rücken kehrten, hieß es beim vdp. Demnach stiegen die Preise für Gewerbeimmobilien im vorigen Jahr um 3,8 Prozent, nach 4,7 Prozent 2013. Im vierten Quartal 2014 lag das Plus binnen Jahresfrist sogar nur bei 2,4 Prozent und war damit nur noch halb so groß wie im Frühjahr 2014. Dieser Markt verliere leicht an Schwung, erklärte der vdp und begründete dies mit Büroimmobilien. Denn hier hätten die Neuvermietungen zum Jahresende kaum noch zugelegt.

Niedrige Zinsen lassen Anleger in Immobilien investieren

Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise investieren Anleger und private Hausbauer wegen der niedrigen Zinsen verstärkt in Immobilien und treiben damit die Preise. Die Bundesbank sieht trotz „Überbewertungen“ in einigen Großstädten aber keine flächendeckende Blase. Auch in ihrem jüngsten Monatsbericht gibt die Bundesbank Entwarnung. Für Deutschland als Ganzes sei nach wie vor keine „substantielle Überbewertung von Wohneigentum“ erkennbar. In den Großstädten seien die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen aber immer noch deutlich zu hoch, mit Überbewertungen von zehn bis 20 Prozent. „Eigentumswohnungen in den Großstädten weisen dabei die stärksten Überbewertungen auf.“

In den Ballungsräumen ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen gesunken

Im Durchschnitt aber hätten sich die Preisaufschläge 2014 abgeschwächt, schreibt die Bundesbank. Im Schnitt seien die Immobilienpreise 2014 um 5,25 Prozent gestiegen nach einem Plus von 7,25 Prozent im Jahr zuvor. Vor allem in den Ballungsräumen seien die Preiserhöhungen schwächer gewesen als in den Jahren vor 2014. Grund sei unter anderem eine geringere Nachfrage, weil Wohneigentum vor allem in den Ballungsräumen sehr teuer geworden sei. Außerdem werde inzwischen mehr neu gebaut. mit rtr

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