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Die „Orion“-Kapsel wässert im Pazifik

© AFP/Jose Romero

Update

„Splash down“ geglückt: Mondkapsel „Orion“ ist zurück auf der Erde

Die Nasa-Mission „Artemis 1“ ist erfolgreich beendet. Die unbemannte Kapsel wässerte am Sonntag wie geplant um 18.40 Uhr MEZ sicher im Pazifik.

Die Raumkapsel „Orion“ der Mondmission «Artemis 1» ist am Sonntag um 18.40 Uhr MEZ westlich der Halbinsel Niederkalifornien im Pazifik gewässert. Die unbemannte Kapsel soll nun in den Hafen von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien gebracht werden.

Nach fast einem Monat im All war dieser „Splash Down“, wie traditionell die Wässerungen von Raumschiffen der Nasa im Gegensatz zum Touchdown an Land genannt werden, der letzte große Test für „Artemis 1“. Es werden noch ausführliche Analysen folgen, doch insgesamt gilt die Mission bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa schon jetzt als großer Erfolg. 

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Fast genau um 18 Uhr deutscher Zeit hieß es von der Nasa: „Das europäische Service-Modul hat seinen Job getan“. In diesem Moment trennte sich jene Einheit inclusive ihrer Solarsegel von der Besatzungs-Kapsel namens Orion. Kurz darauf folge der Einsatz eines Steuertriebwerks, von dem man eigentlich ausgegangen war, dass er nicht notwendig sein würde.

Mit rund 40.000 Kilometern pro Stunde trat «Orion» laut Nasa in die Atmosphäre der Erde ein. Von dieser wurde sie dann auf rund 480 Kilometer pro Stunde abgebremst. Dabei musste das Hitze-Schutzschild von «Orion» Temperaturen von rund 2800 Grad Celsius standhalten. Einen „höllischen Wiedereintritt“ nannte der Nasa-TV-Kommentator diese Phase des Fluges.

Es gab mehrere Manöver, bei denen die Ausrichtung der Kapsel geändert wurde, um entstehende Hitze besser abzuführen und die Bremswirkung zu verbessern. Orion durchlief zwei „Black-out-Phasen“ bei großer Hitze und hoher Geschwindigkeit, während derer kein Funkkontakt möglich war. Um 18.32 Uhr gab es erste Kamerabilder von der Kapsel, die noch mit dem Zehnfachen der Schallgeschwindigkeit unterwegs war.

Mithilfe dreier Haupt-Fallschirme, die sich gegen 18.38 Uhr öffneten, wurde «Orion» schließlich weiter abgebremst und schlug mit etwas mehr als 30 Kilometern pro Stunde auf dem Wasser auf.

Artemis-1 war die erste Mondmission mit einer für Raumreisen von Menschen ausgelegten Kapsel seit 50 Jahren. Damals, im Dezember 1972, waren die beiden Amerikaner Gene Cernan und Jack Schmitt mit Apollo 17 die letzten Menschen, die den Mond betraten. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den «Apollo»-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Ein Blick von der Raumkapsel „Orion“ aus zur Erde

© AFP/Jose Romero

Schon vor der Landung hatte Nasa-Chef Bill Nelson die «Artemis»-Testmission als «außergewöhnlichen Erfolg» bezeichnet. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm «Artemis» sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person.

Auf einen ersten bemannten Flug («Artemis 2») um den Mond herum soll ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung («Artemis 3») folgen.

Testflug ohne Besatzung

Gestartet war «Artemis 1» - nach Kostenexplosionen und immer neuen Verschiebungen - als Sorgenkind. Aber nach dem Start am 16. November mit der Rakete «Space Launch System» vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida lief der Flug dann weitgehend glatt und die geplanten Meilensteine konnten abgehakt werden: Vorbeiflug am Mond, Einschwenken in die Umlaufbahn des Mondes, Ausschwenken aus der Umlaufbahn des Mondes, weiterer Vorbeiflug am Mond.

Auch die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an «Artemis» beteiligt. Die Esa steuerte jenes Europäische Servicemodul (ESM) bei, das auch Strom, Wasser und Luft liefert und das Raumschiff auf der richtigen Temperatur hielt. Die Antriebs- und Versorgungseinheit wurde, wie schon erwähnt, bei der Rückkehr vom Besatzungsmodul abgetrennt, um in der Atmosphäre zu verglühen. (mit dpa)

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