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Hier ist die Welt noch in Ordnung: ein intaktes Moor.

© IMAGO/McPHOTO/W. Rolfes

EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur: Ein Startschuss für den Wandel

Etappensieg für die Umwelt: Auf EU-Ebene gibt es neue Vorgaben zu Schutz und Wiederherstellung von Wildnis. Das macht Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.

Eine Kolumne von Johannes Vogel

Heute können wir einen Erfolg feiern: Der Rat der Europäischen Umweltminister und -ministerinnen hat vor einigen Tagen endlich das hart umkämpfte Gesetz zur Wiederherstellung der Natur beschlossen. Zwanzig Länder, die 66 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, stimmten mit „Ja“. Zu ihnen zählt auch Deutschland.

Dieser Beschluss ist dem Engagement vieler, vieler Menschen (und Wissensakteure) in Europa zu verdanken. Ohne ihr Handeln hätten die Natur und damit wir als Teil der Natur keine Chance gehabt. Gegenwärtig sind laut EU-Parlament mehr als 80 Prozent der Lebensräume des Verbunds in einem schlechten Zustand. Doch jetzt hat Europa das weltweit erste Gesetz zur Rettung der Natur. Die Tür ist offen, um binnen sechs Jahren ein Fünftel der geschädigten Ökosysteme und binnen 26 Jahren alle bedrohten Ökosysteme zu Land und zu Wasser wiederherzustellen.

Zentrales Werkzeug sollen wissensbasierte Pläne sein. Sie auszugestalten, ist an uns allen. Umweltministerin Steffi Lemke hat kürzlich auf dem Forum zur Wiederherstellung der Natur uns alle eingeladen, ihr mitzuteilen, welche Erwartungen wir an den „Nationalen Wiederherstellungplan“ haben und was wir befürchten. Ich begrüße dieses Angebot und bitte Sie: Mischen Sie sich ein!

Wir können nur gewinnen – sogar mit Blick aufs Geld. Die EU-Kommission hat errechnet, dass jeder in diese Aufgabe gesteckte Euro zwischen vier und 38 Euro an gesellschaftlichem und ökonomischem Mehrwert bringt, weil Tourismus sich entwickelt, grüne Städte Hitzewellen erträglicher für Mensch und Tier machen, Ackerböden fruchtbarer werden oder Starkregenfälle und (Sturm-)Fluten weniger Leben und Eigentum zerstören.

Die Frage „Wie wollen wir leben?“ stellt sich dringender denn je. Würden wir in Deutschland einfach so weitermachen und alle Welt es uns nachmachen, bräuchten wir drei Erden. Es geht also nicht. Lassen Sie uns das gemeinsam ändern. Wirtschaften, Leben, Kunst, Gesundheit, Kultur, Schönheit, Zufriedenheit – alles das und noch viel mehr beruht auf der Vielfalt der Natur.

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