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Katrin pflegt ihre Blumen beim Urban Gardening im August 2015 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin.

© dpa/Jörg Carstensen

Hilfe für Gartenverein auf Tempelhofer Feld: TU-Studierende entwickeln Bewässerung für Hochbeete

Dem Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld wurde vor einer Weile der Wasseranschluss abgestellt. Ein Projekt der TU Berlin stand dem Verein zur Seite und hat jetzt eine kreative Lösung entwickelt.

Auf der Neuköllner Seite des Tempelhofer Felds gibt es eine kleine Gartenidylle: Das seit 2011 bestehende Gemeinschaftsprojekt „Allmende Kontor“ zählt mittlerweile 250 Hochbeete, bietet etwas Schatten und lädt – anders als umzäunte Schrebergärten – mit seinen Bänken auch Fremde zum Verweilen ein.

Vergangenes Jahr sei dem Garten aber das Wasser abgestellt worden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Vereins und der TU Berlin, und zwar wegen einer neuen Brandschutzverordnung, der zufolge das gesammelte Regenwasser für das ehemalige Flughafengebäude auf dem Feld zur Verfügung stehen müsse. Die Gemeinschaftsgärtner:innen fragten eine Studierendeninitiative der TU Berlin um Rat, die die sich „Energieseminar“ nennt. Sie setzt sich seit 30 Jahren für nachhaltige Ingenieurswissenschaften ein und ist heute Teil der Lehre an der TU.

Ein Anschluss an die Trinkwasserversorgung, wie von der Feld-Verwaltung vorgeschlagen, sei keine Alternative gewesen, teilte die Initiative mit. Dies sei nicht nachhaltig und für den Gemeinschaftsgarten, der sich als niedrigschwelliges, Kiez-orientiertes Angebot für alle Schichten versteht, finanziell nicht zu tragen gewesen.

Der Plan aber, den schließlich die 14 TU-Studierenden mit ihren Tutoren für den Verein entwickelten, ging auf. Zwei acht Meter tiefe Versickerungsschächte der Flughafen-Infrastruktur bauten sie zu Zisternen um. Diese wurden damals angelegt, um die Taxistände am Flughafen bei starkem Regen nicht zu überfluten. Aus den Zisternen holen nun Pumpen, die mit Solarstrom-Antrieb angetrieben werden, das Regenwasser aus den Becken nach oben.

11.000 Euro an Spenden haben die Studierenden von Stiftungen eingeworben, um den Umbau, die Pumpen und die Photovoltaik-Anlage zu finanzieren. Die Beteiligten präsentieren die neue Wasserversorgung am Donnerstag, dem 27. Juni ab 19 Uhr bei einem Fest im Garten, Zugang über die Oderstraße in Neukölln.

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