zum Hauptinhalt
In Toronto bieten Schilder Informationen über Affenpocken.

© Toronto Star via Getty Images

Tagesspiegel Plus

Omikron-Entdecker zur neuen Affenpocken-Variante: Droht aus dem Ausbruch eine Pandemie zu werden?

Tulio de Oliveira und sein Team gehören zu den Ersten, die den akuten Affenpocken-Ausbruch im Kongo analysierten. Wie die neue Variante dem Immunsystem entgeht und wie gefährlich das ist, erzählt er im Interview.

Herr Oliveira, die erste Affenpocken-Welle in Europa und Nordamerika scheint gebannt, allerdings blicken Fachleute wie Sie derzeit nervös auf Afrika: Dort verbreitet sich das Mpox-Virus weiter und in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) ist sogar eine neue, weit gefährlichere Variante aufgetaucht …
Wir schätzen, die Zahl der Infektionen in DRC auf etwa 4000. Es kann aber gut sein, dass wir das stark unterschätzen.

Wir haben bei der Analysen festgestellt, dass unter den aktuell Betroffenen in der Demokratischen Republik Kongo etwa genauso viele Frauen wie Männer infiziert sind.

Tulio de Oliveira ist Professor für medizinische Forschung und globale Krankheitsüberwachung.

Von wie vielen Todesfällen gehen Sie aus?
Etwa 800. Die 241 Menschen, die sich in der DRC mit Mpox angesteckt haben, sind mit dem Mpox-Stamm Clade 2b infiziert.

Das ist der Virusstamm, der auch 2022 die Welle in Europa und Nordamerika ausgelöst hat?
Ja. In unserer Studie konnten wir aber auch den neuen Stamm identifizieren, der im Herbst 2023 entdeckt wurde – Clade 1b, der sich wohl einfacher über Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch überträgt.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true