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Alzheimer

© Getty Images/iStockphoto

Tagesspiegel Plus

Programmierte Demenz : Die Mutation, die fast immer zu Alzheimer führt

Die Genvariante ApoE4 erhöht das Risiko einer Demenz nicht nur erheblich. Wer die Mutation von beiden Eltern erbt, entwickelt fast immer Symptome, zeigt eine aktuelle Studie.

In Deutschland leben 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz, 1,2 Millionen davon mit einer Alzheimer-Diagnose. Auch wenn die Ursachen für die Entstehung des chronischen Gedächtnisschwunds noch immer nicht bekannt sind, ist eines klar: Die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimererkrankung steigt vor allem mit dem Alter. In 99 Prozent der Fälle tritt die Krankheit spontan nach dem 65. Lebensjahr auf und statistisch häufiger bei Personen, die rauchen, sich wenig bewegen, Alkohol konsumieren und Übergewicht und Bluthochdruck haben.

Allerdings tragen auch genetische Faktoren dazu bei, ob und wie früh Alzheimer ausbricht. Im Extremfall führen Mutationen, wie in den Genen App, Psen1 und Psen2, unweigerlich zu Alzheimer, oft schon mit weniger als 40 Jahren.

Die Mutation ApoE4 hingegen galt bislang als eine von Dutzenden, die das Risiko für die Nervendegeneration zwar erhöhen, nicht aber zwangsläufig zur Alzheimer-Erkrankung führen müssen. Doch nun zeigt eine Studie, veröffentlicht im Fachblatt „Nature Medicine“, dass Menschen, die von beiden Eltern eine ApoE4-Mutation erben, wie etwa zwei Prozent der Bevölkerung, wohl doch fast immer die typischen Alzheimer-Symptome entwickeln.

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