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Personen schwenken Fahnen bei der Demonstration „Stoppt den Gaza-Genozid“ im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg.

© dpa/Fabian Sommer

Update

Polizist nach Flaschenwurf im Krankenhaus: Knapp 2000 Teilnehmende bei Palästina-Protest in Prenzlauer Berg – auch Greta Thunberg mobilisierte

Der Protest gegen Israel und den Gaza-Krieg reißt nicht ab. Auch an diesem Wochenende gibt es zahlreiche Demonstrationen in Berlin. Es kam auch zu Festnahmen.

Rund 1800 Menschen haben sich nach Polizeiangaben in Berlin an einer propalästinensischen Demonstration beteiligt. Unter dem Motto „Stoppt den Gaza-Genozid“ zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Samstagnachmittag vom U-Bahnhof Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg über die Torstraße in Mitte. Ziel sollte am Abend der Berliner Dom sein.

Unterwegs kam es Ausschreitungen und zu Gewalt gegen Polizeibeamte. Teilnehmende warfen Pyrotechnik und Flaschen, wie die Berliner Polizei am Sonntag mitteilte. Dabei soll ein Beamter am Kopf getroffen worden sein. Er musste in ein Krankenhaus gebracht werden und trat danach vom Dienst ab. Es wurden auch weitere Einsatzkräfte verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Auch ein Journalist wurde laut Polizei aus dem Aufzug heraus geschubst und körperlich bedrängt. Ein Tatverdächtiger konnte jedoch nicht festgestellt werden. Insgesamt nahmen Polizeikräfte 51 Menschen vorübergehend fest, um deren Identitäten festzustellen. Grund dafür sollen auch volksverhetzende Äußerungen gewesen sein.

Einige Demonstranten bewegten sich gegen 19.45 Uhr zudem auf einen proisraelischen Gegenprotest an der Rosenthaler Straße, Ecke Neue Schönhauser Straße zu. Hier mussten Polizisten unmittelbaren Zwang in Form von Schieben und Drücken einsetzten, um Konfrontationen zu vermeiden.

Auch die durch ihren Klimaprotest bekannt gewordene Aktivistin Greta Thunberg hatte zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. „Wenn du an diesem Samstag in Berlin bist, wirst du gebraucht bei der Demonstration gegen den Genozid in Palästina“, hatte die 21-jährige Schwedin in einem kurzen Video gesagt, das über Instagram verbreitet wurde.

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Boykott-Aufruf gegen Siemens vorm Mediamarkt

Am Nachmittag hatte es im Einkaufzentrum Alexa am Alexanderplatz bereits eine Protestaktion gegeben. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich etwa 60 propalästinensische Demonstranten. Sie ließen sich vorm Mediamarkt nieder und skandierten etwa „Free, free Palestine“ oder „Viva, Viva, Intifada“.

Der Eingang zu dem Elektronikgeschäft wurde zwischenzeitlich geschlossen. Die Aktivisten riefen zum Boykott des Technologiekonzerns Siemens auf, dem sie vorwarfen, unter anderem bei Verkehrsprojekten mit Israel zusammenzuarbeiten. Die als Flashmob organisierte Kundgebung sei schnell beendet gewesen. Auch hier gab es Festnahmen.

Demonstrationen auch in Kreuzberg und Charlottenburg

Am Oranienplatz in Kreuzberg startete am frühen Abend eine weitere propalästinensische Demonstration mit laut Polizei rund 130 Teilnehmern. Die Kundgebung mit dem Titel „Solidarität mit Palästina“ sollte zum Alexanderplatz führen.

Am Abend war noch eine Kundgebung am Breitscheidplatz in Charlottenburg geplant. Die Polizei begleitete die propalästinensischen Versammlungen nach eigenen Angaben mit insgesamt rund 450 Einsatzkräften.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gibt es in Berlin wöchentlich Demonstrationen im Kontext des Gaza-Kriegs. Zuletzt hatte es auch zahlreiche Proteste bis hin zu Besetzungen an Hochschulen geben.

In dieser Woche hat zudem das Gymnasium Tiergarten seine Abiturfeier abgesagt, nachdem eine Protestaktion bei der Veranstaltung angekündigt worden war. (Tsp, dpa)

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