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Blick durch ein Statorgehäuse im Siemens Dynamowerk in Siemensstadt.

© imago/Liesa Johannssen

Neuer Name, neues Glück: Siemens Dynamowerk wird zu Innomotics

Die Ausgliederung des Geschäfts mit Motoren und Getrieben ist vollzogen. Die Ausgliederung stieß lange Zeit auf Widerstand seitens der Betriebsräte und der IG Metall.

Aus dem Siemens Dynamowerk in Siemensstadt wird Innomotics. Mit der Namensänderung vollzieht Siemens einen weiteren Schritt zur Ausgliederung des Geschäfts mit großen Motoren und Getrieben. In Berlin sind rund 400 Mitarbeitende betroffen, weltweit 15.000. Betriebsräte und IG Metall hatten sich lange gegen die Ausgliederung gesträubt und konnten Tarifbindung und Beschäftigungssicherung durchsetzen. Auch nach einem Verkauf der Innomotics sind die Arbeitsplätze hierzulande noch mindestens drei Jahre sicher.

Im November werde man eine „Bestandsaufnahme“ machen und dann über das Vorgehen 2024 entscheiden, kündigte Siemens-Manager Horst Kayser an. Der Mutterkonzern will Innomotics entweder an die Börse bringen oder an einen Investor respektive einen strategischen Partner verkaufen. In Deutschland ist Innomotics neben Berlin mit größeren Standorten in Nürnberg, wo auch der Firmensitz liegt (1800 Beschäftigte), sowie Tübingen mit 380 Mitarbeitenden vertreten. Weltweit produziert Innomotics an 16 Orten.

400
Mitarbeitende gibt es in Berlin

„Unsere neue Marke steht für unseren Anspruch, ein führender Innovator im Motoren- und Großantriebsgeschäft zu sein und drückt unser Selbstverständnis als kundennahes Unternehmen mit einer Geschichte von über 150 Jahren aus“, sagte Innomotics-Chef Michael Reichle. Durch hocheffiziente elektrische Großantriebssysteme könnten Treibhausgasemissionen reduziert werden. Auf der vergangenen Hannover Messe habe man beispielsweise einen Motor vorgestellt, der ein Fünftel weniger verbrauche als das Vorgängermodell.

Weltmarktführer beim Mittelspannungs-Antriebssystem

Die Großmotoren werden etwa für Minenfahrzeuge, Bagger oder Schiffe gebaut. Beim Mittelspannungs-Antriebssystem sei der Konzern Weltmarktführer, im Niederspannungsbereich auf Platz zwei und bei Hochspannungsmotoren auf Platz drei, sagte Reichle. Das aktuelle Volumen des Weltmarkts bezifferte er mit 20 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Innomotics kam zuletzt auf drei Milliarden Euro Umsatz.

Wachstumspotenziale sieht Reichle unter anderem in der Wasserstoffproduktion, der Landstrom-Anbindungen von Meeresplattformen sowie im Bereich der Wasserversorgung und -aufbereitung. „Der Name Innomotics verbindet das Versprechen von Innovationskraft und Verlässlichkeit aus über 150 Jahren Erfahrung und Zuverlässigkeit im Bau elektrischer Motoren und Umrichter“, meinte der Vorstandschef.

Bis zum Beginn des Geschäftsjahres am 1. Oktober 2023 soll auch die globale Ausgliederung abgeschlossen sein. Innomotics setzt sich dann zusammen aus den Large Drives Applications, Teilen der Digital Industries sowie den rechtlich selbstständigen Siemens-Unternehmen Sykatec und Weiss Spindeltechnologie. Der Mutterkonzern selbst konzentriert sich auf die Digitalisierung der Industrie, Infrastruktur und das Bahngeschäft.

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