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Ein Trinkbrunnen der Berliner Wasserbetriebe am Weichselplatz.

© IMAGO/F. Anthea Schaap/IMAGO/F. Anthea Schaap

Gesundheitsgefahr durch Klimawandel: Neukölln legt ersten Hitzeaktionsplan vor

Steigende Temperaturen gefährden vor allem Senioren, Schwangere und kleine Kinder. Mit 15 Maßnahmen will das Bezirksamt vor allem diese Gruppen besser vor gesundheitlichen Schäden schützen.

Besonders heiß wird es im Sommer in den Kiezen entlang der Stadtautobahn, in den Industriegebieten und ganz im Norden des Bezirks. Das zeigt die neue Hitzekarte für Neukölln, die das Bezirksamt erstellt hat. Sie zeigt, wo die Temperaturen besonders steigen – aber auch, wo es Abkühlung etwa durch Trinkwasserspender und kühle Räume gibt.

Die Karte ist Teil des Hitzeaktionsplans, mit dem das Bezirksamt die Gesundheit der Neuköllner:innen in heißen Sommern besser schützen will. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Zahl der Hitzetage in Berlin fast verdreifacht – und damit auch das Gesundheitsrisiko, heißt es in einer Mitteilung. Besonders betroffen seien Britz und der stark versiegelte Norden des Bezirks.

„Der Klimawandel findet statt. Er wird weder in Neukölln noch auf rein nationaler Ebene aufgehalten werden“, teilte dazu Gesundheitsstadtrat Hannes Rehfeldt (CDU) mit. Umso wichtiger sei es, Gesellschaft, Infrastruktur und die Menschen auf geänderte Umweltbedingungen und zunehmende Umweltgefahren vorzubereiten.

„Dabei stehen im ersten Schritt besonders verletzliche Personengruppen im Fokus“, so Rehfeldt weiter. Schwangere, Kinder, ältere und obdachlose Menschen seien besonders gefährdet. Ihnen und ihrer Umgebung hilfreiche Hinweise zu geben, sei das Ziel des ersten Neuköllner Hitzeschutzplans.

Der Hitzeschutzplan enthält 15 Maßnahmen. Dazu zählt etwa der Aufbau eines Netzwerks an „kühlen Räumen“ wie Stadtteilzentren, in die sich Menschen an heißen Tagen zurückziehen können. An obdachlose Menschen sollen Hilfsmittel wie Sonnenhüte oder Sonnencremes verteilt werden, besonders betroffene Gruppen sollen über die Gefahren der Sommerhitze aufgeklärt werden.

Die ersten Flyer werden in den kommenden Tagen verteilt

Künftig soll es etwa Infomaterialien geben, die sich gezielt an Senior:innen, Eltern kleiner Kinder und obdachlose Menschen richten. Die ersten Flyer würden in den kommenden Tagen verteilt.

Zu den weiteren Maßnahmen zählen konkrete Aktionen für das Stadtklima, etwa die Hasenheide klimaresilient umzugestalten, die Entsiegelung und Begrünung von Innenhöfen und das Pflanzen von rund 150 neuen Straßenbäumen jährlich. Der Parkplatz am U-Bahnhof Britz Süd, der unter anderem als Marktfläche genutzt wird, soll mit Sonnensegeln, Sitzgelegenheiten und Pflanzkübeln ausgestattet werden.

Nach dem Sommer sollen alle Maßnahmen evaluiert werden und dann in den Hitzeschutzplan für das kommende Jahr einfließen, hieß es aus dem Bezirksamt. Langfristig sollen demnach auch weitere Maßnahmen geplant werden, die finanziell und personell höhere Ressourcen benötigen. Welche Maßnahmen das sein könnten, erklärte das Bezirksamt nicht.

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