zum Hauptinhalt
24.06.2024, Berlin: Lehrkräfte von Berliner Musikschulen demonstrieren am Eingang zum Abgeordnetenhaus unter dem Motto «Musikschulen sichern für Alle!» vor Beginn der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Engagement und Demokratieförderung. Hintergrund der Kundgebung ist laut Verdi die Gefahr einer Verringerung oder gar Einstellung des Musikschulangebotes nach der Sommerpause. Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Soeren Stache

Protest vor dem Abgeordnetenhaus: Freie Schulen in Berlin fordern mehr Geld

Berlins Privatschulen müssen seit mehr als 20 Jahren mit gekürzten Zuschüssen auskommen. Dagegen soll nun demonstriert werden – mit Musik, Trommeln und Stelzenläufern.

Anlässlich der letzten Sitzung des Bildungsausschusses wollen sich Betreiber, Angestellte, Schüler:innen und Eltern von Berlins Privatschulen am Donnerstag vor dem Abgeordnetenhaus versammeln, um mehr Geld für ihre Institutionen einzufordern. Ab 13 Uhr soll es eine Kundgebung mit Musik, Trommelgruppen und Stelzenläufern geben. Die Devise: „Wir haben es satt, um dringend benötigte Mittel zu streiten!“

In Berlin werden rund 250 Schulen nicht von den Bezirken oder der Bildungsverwaltung, sondern von freien Trägern betrieben. Ihr Interessenverband ist die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Berlin (AGFS). Die etwa 71 beruflichen und 170 allgemeinbildenden Schulen werden von mehr als 40.000 Schülern besucht.

Die AGFS teilte zu der Kundgebung mit: „Die aktuelle Misere geht auf eine fatale politische Entscheidung vor bereits mehr als 20 Jahren zurück.“ 2003 wurden die Zuschüsse für die freien Schulen in Berlin auf 93 Prozent der Personalkosten der öffentlichen Schulen gekürzt und nie wieder angehoben. „Im Gegensatz zu den öffentlichen Schulen erhalten freie Schulen auch keinen Cent für Sozialarbeit und Sachkosten wie Mieten, Instandhaltung und Betrieb, Reinigung, Digitalisierung etc.“

Die Lücke betrage zum Teil mehr als 50 Prozent und werde immer größer, erklärte Peter Lange, Geschäftsführer der Privaten Kant-Schulen. „Diesen Geldwert müssen wir freie Schulen jährlich ausgleichen, was wir aber nicht können und auch nicht wollen. Wir wollen das Schulgeld nicht anheben und unsere Lehrkräfte angemessen bezahlen!“

Da gerade eine Novelle des Schulgesetzes beraten wird, fordert die AGFS nun „eine neue, zeitgemäße, und gerechte Finanzierung für freie Schulen“. Die Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus am Donnerstag wird um 13 Uhr eröffnet von Sabina Bothe, Geschäftsführerin des Berliner Landesverbandes Deutscher Privatschulen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false