zum Hauptinhalt
Fußballfeld unter Wasser am 2. Juni 2024 in Affalterbach an der Ilm.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Update

Überflutungen wahrscheinlich: Experten warnen vor Unwetter am Fußballsamstag – mit Extremregen, Orkanen und Hagel

Bereits am Donnerstag sind schwere Unwetter über Deutschland gezogen. In Dresden hat ein Blitz eingeschlagen, zwei Menschen wurden verletzt. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Gewittern.

Nach zahlreichen Unwettern in weiten Teilen Deutschlands begrenzen sich die Gewitter am Freitag hauptsächlich auf den Süden und Osten – Unwetter erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nur vereinzelt. Auf kleinem Raum kann es Starkregen, Sturm und Hagel geben.

Am Samstag müssen sich Fußballfans und Ausflügler in Teilen Deutschlands erneut auf heftige Unwetter einstellen. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach rechnet mit einer Samstagabend im Südwesten beginnenden Schwergewitterlage. Die Gewitter ziehen über Teile des Westens und der Mitte nordostwärts.

Möglich sind:

  • Extreme Regenmengen zwischen 40 und 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden
  • Großer Hagel bis zu fünf Zentimetern
  • Orkane mit bis zu 120 km/h

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Am Samstagabend ab 21 Uhr trifft die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft in Dortmund auf Dänemark. Viele Fans wollen das Spiel bei Public-Viewing-Veranstaltungen im Freien verfolgen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Am Sonntagmorgen und -vormittag ist dann mit schweren Gewittern im Nordosten zu rechnen. Danach folgt laut DWD teils kräftiger und länger anhaltender Regen im Norden und Westen. Von Samstag- bis Sonntagabend dürften im Südwesten, Westen und der Mitte gebietsweise 40 bis 70 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Stellenweise könnten es auch 100 Liter pro Quadratmeter werden. Im Osten und Süden ist mit kräftigen Gewittern zu rechnen.

27.6.2024, Bayern, Töpen: Infolge von Starkregen und Gewitter sammelt sich das Wasser auf den Straßen an.

© dpa/Stephan Fricke

Rückblick: Blitzeinschläge und Überflutungen am Donnerstag

Am Donnerstag hatten Unwetter in großen Teilen Deutschlands zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren wegen Blitzeinschlägen und Überflutungen sowie zu Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren unter anderem Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg.

27.6.2024, Hamburg: Eine durch Starkregen überflutete Straße in Barmbek.

© dpa/Steven Hutchings

Bei Tostedt südlich von Hamburg hatte es am Donnerstag wegen starker Gewitter Unterspülung an den Gleisen gegeben. Die Zugstrecke zwischen Hamburg und Bremen wurde deshalb zwischenzeitlich komplett gesperrt. Seit den frühen Morgenstunden am Freitag läuft der Verkehr wieder an, allerdings verlangsamt.

Die Strecke sei nun zwar wieder befahrbar, allerdings nur mit langsamer Geschwindigkeit, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Dies habe Verspätungen von ungefähr 15 Minuten zur Folge. Wann der Fahrbetrieb wieder normal aufgenommen werden kann, blieb vorerst unklar.

Weitere Bahnstrecken sind gesperrt

In Hamburg-Bergedorf sei zudem ein Baum auf die S-Bahn-Gleise gestürzt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Dort sei auch der Fernverkehr in Richtung Berlin vorübergehend von einer Sperrung betroffen gewesen. Auch in Baden-Württemberg mussten mehrere Bahnstrecken wegen Wetterschäden unterbrochen werden:

Die DB Regio teilte am Donnerstagabend auf der Plattform X mit, der Streckenabschnitt zwischen Herbertingen (Landkreis Sigmaringen) und Aulendorf nördlich des Bodensees sei gesperrt. Die Sperrung besteht vorerst auf unbestimmte Zeit. Voraussichtlich seien dort bis zum Samstag keine Zugfahrten möglich, hieß es.

Eine gewaltige Unwetterfront ist am Donnerstagnachmittag über Südbayern hinweggezogen.

© IMAGO/Bernd März

Eine Sperrung wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Crailsheim und Schwäbisch Hall-Hessental war laut Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn am späten Abend wieder aufgehoben worden.

Auch die S-Bahn Stuttgart hatte am Abend von eingeschränktem Fahrbetrieb zwischen Rohr und Böblingen berichtet. Die Strecke war nur eingleisig befahrbar, weil sich ein Baum und Äste im Gleisbett befanden. In der Nacht war die Strecke laut der S-Bahn Stuttgart dann wieder regulär befahrbar. Dennoch verkehre die S1 vereinzelt noch verspätet, hieß es in der Nacht.

Blitzeinschlag in Dresdner Supermarkt

Auch über Dresden war am Donnerstag ein schweres Gewitter mit Starkregen gezogen. Straßen wurden überflutet und Bäume zu Fall gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Man sei mit zahlreichen Einsatzkräften unentwegt im Einsatz gewesen, um die Gefahrenstellen zu beseitigen. In einem Fall drangen Wasser und Schlamm in ein Wohngebäude ein.

In einem Supermarkt in Dresden schlug ein Blitz ein, zwei verletzte Beschäftigte mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Frau und der Mann, beide 50 Jahre alt, klagten über Kopfschmerzen, Unwohlsein und Übelkeit, wie die Feuerwehr am Donnerstagabend mitteilte. Beide wurden notärztlich versorgt und dann mit Rettungswagen in eine Klinik gefahren.

Der Blitzeinschlag habe offenbar einen Defekt an einer Kühlanlage für Backwaren ausgelöst, hieß es weiter. Darüber hinaus breitete sich ein chemischer Geruch im Supermarkt aus. Die Ursache dafür war unklar. Ein Großaufgebot mit 80 Einsatzkräften von freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr sei alarmiert worden.

Am Pfingstmontag waren nach einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden mehrere Menschen lebensgefährlich verletzt worden. Ein 29-Jähriger starb später an seinen Verletzungen. Der Blitz war während eines Gewitters am Carusufer in der Nähe des Rosengartens eingeschlagen.

Heftiger Regen in Nordrhein-Westfalen

Bei einem heftigen Unwetter in Detmold in Nordrhein-Westfalen fielen nach Stadtangaben binnen Kurzem bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Über dem Nordosten der Stadt habe sich eine Gewitterzelle mit gewaltiger Wucht entladen, hieß es in einer Mitteilung.

Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen hatte es im kompletten Monat April durchschnittlich 91 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben – und das war rund 50 Prozent mehr Niederschlag als in Durchschnittsjahren.

Eine überflutete Straße in Detmold.

© dpa/Westfalennews/Christian Müller

Die Bundesstraße 239 wurde auf einer Länge von etwa zwei Kilometern überflutet. Das Wasser habe auf der Umgehungsstraße etwa 60 Zentimeter hoch gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Menschen seien durch das Unwetter nicht zu Schaden gekommen. Im heftigen Regen seien zwei Unfälle passiert, es sei aber bei Blechschäden geblieben. Die Stadt Detmold teilte weiter mit, Teile der Innenstadt und vor allem der Ortsteil Klüt seien besonders betroffen. Die Feuerwehr sei zu 150 Einsätzen gerufen worden. Zahlreiche Keller müssten leer gepumpt werden.

Bundesstraße in Thüringen gesperrt

Schwere Gewitter haben am Donnerstagabend auch in Teilen Thüringens die Feuerwehr auf Trab gehalten. Die Bundesstraße 281 bei Neuhaus musste am frühen Abend wegen Überflutung gesperrt werden, wie eine Sprecherin des Lagezentrums im Innenministerium in Erfurt sagte.

Auch in Gerthausen im Südwesten Thüringens war die Feuerwehr nach Angaben der zuständigen Rettungsleitstelle im Einsatz, um Keller auszupumpen. Dort standen nach heftigem Regen Teile des Ortes kurzzeitig unter Wasser, als das Flüsschen Herpf schnell anschwoll. „Die Lage hat sich schon wieder entspannt“, hieß es am Abend. Am Mittag war ein Blitz in eine Doppelhaushälfte in Ilmenau (Ilm-Kreis) eingeschlagen und hatte hohen Schaden angerichtet.

Mehr als 200 Einsätze in hessischem Landkreis

Im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg rückte die freiwillige Feuerwehr bis zum frühen Abend zu mehr als 200 Einsätzen aus. Dabei sei es vor allem um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gegangen. (dpa/tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false