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Reparaturarbeiten an der Autobahn A13 zwischen Lostallo und Soazza, die durch die Kraft des Flusses Moesa zerstört wurde, verursacht durch starke Regenfälle im Misox-Tal. Massive Gewitter und Regenfälle führten am Freitagabend im Misox-Tal in der Südostschweiz zu einer Überschwemmungssituation mit grossflächigen Erdrutschen.

© dpa/SAMUEL GOLAY

Gewitter und starker Regen: Wieder Überschwemmungen in der Schweiz

Gewitter, Unwetter, Starkregen: Viele Regionen der Schweiz erleben das seit Wochen. Dieses Mal war die Region Basel betroffen – und in Genf ging am Flughafen nichts mehr.

Gewitter und Starkregen haben in der Schweiz bei Basel, in Genf und im Kanton Waadt am Genfersee Überschwemmungen verursacht. Im Kanton Basel-Landschaft südlich der Innenstadt von Basel gingen am Dienstagabend bei der Polizei mehrere hundert Meldungen zu überfluteten Kellern, Stromausfällen und anderen Wasserschäden ein.

Am Mittwoch hatte sich die Lage beruhigt. In Kanton Waadt musste die Feuerwehr mehr als 200 Mal ausrücken. In der Stadt Morges führte der gleichnamige Fluss Hochwasser, wie es statistisch nicht einmal alle hundert Jahre erwartet wird, berichtete die Polizei. Verletzt wurde niemand.

In Genf musste nach starken Gewittern und schwerem Regen der Flugbetrieb zwei Stunden eingestellt werden. Bei Überschwemmungen am Flughafen war im Gebäude der Flugsicherung Skyguide ein Kühlraum für Server betroffen. Um eine Überhitzung der Kontrollsysteme zu vermeiden, wurde der Luftraum kurz nach 22 Uhr gesperrt. Rund 50 An- und Abflüge mussten gestrichen werden. Für rund 100 Passagiere wurden über Nacht Feldbetten sowie Verpflegung bereitgestellt.

Am Mittwoch fielen noch die Abflüge der Maschinen aus, die am Dienstagabend nicht landen konnten. Es seien aber keine größeren Schäden entstanden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte ein Flughafensprecher.

In Graubünden hatte Ende vergangener Woche ein Erdrutsch nach schweren Niederschlägen drei Häuser fortgerissen und einen Teil der Autobahn A13, einer wichtigen Verbindung durch die Alpen, zerstört. Der Abfluss des Flusses Moesa in der Nähe war durch herabgerutschtes Geröll und Gestein und Baumstämme teils blockiert worden. Der Fluss schwoll an und fand schließlich 50 Meter außerhalb des Flussbetts einen neuen Abfluss. Dabei unterspülte er die Autobahn. Von vier Vermissten wurde dort eine Frau gerettet und ein Mann tot geborgen. Von den anderen beiden fehlt noch jede Spur.

An der A13 kommen die Reparaturarbeiten gut voran, wie Behördenvertreter am Mittwoch bei einem Besuch nahe der Baustelle in Lostallo im Kanton Graubünden sagten. Die wichtige Nord-Süd-Verbindung soll ab 10. Juli bereits wieder einspurig in beide Richtungen befahrbar sein. Zweispurig sei die Autobahn wohl erst Ende des Jahres wieder befahrbar. Neue Unwetter könnten die Pläne aber zunichtemachen, warnten sie. Zahlreiche Bagger arbeiteten am Mittwoch mit Hochdruck daran, das Flussbett freizuräumen.

Auf der Strecke wird zunächst mit reduziertem Tempo gefahren. Staus sind im Urlaubsverkehr nach Schweizer Einschätzung nicht zu vermeiden. Die Schweizer Behörden empfehlen, auch Alternativen in Richtung Süden zu nutzen, etwa den Gotthard-Straßentunnel oder die Brenner-Strecke durch Österreich. (dpa)

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