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Demonstranten von „Just Stop Oil“ sitzen vor dem Steinmonument Stonehenge, das sie zuvor mit orangener Farbe besprüht haben.

© Just Stop Oil/PA Media/dpa

Protest gegen britische Regierung: Klimaaktivisten besprühen Stonehenge mit oranger Farbe

Der Steinkreis gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Englands. Einen Tag vor der Sonnenwendfeier kommt es dort nun zum Protest. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest.

In Großbritannien haben Klimademonstranten das Steinmonument Stonehenge mit einer orangefarbenen Substanz besprüht. Die Gruppe Just Stop Oil veröffentlichte auf der Plattform X (früher Twitter) ein Video, das zeigt, wie zwei Menschen auf den Steinkreis zulaufen und dabei Farbe versprühen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest.

Die Protestgruppe schrieb, sie forderten von der nächsten britischen Regierung einen verbindlichen Vertrag zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 zu unterschreiben. Im Hintergrund des Videos ist zu hören, wie Menschen rufen, dass die Demonstranten aufhören sollten. Einige versuchen auch, die beiden aufzuhalten.

„Wir haben zwei Menschen festgenommen nach einem Vorfall in Stonehenge heute Nachmittag“, teilte die Wiltshire Police mit. Sie stünden im Verdacht, das Monument beschädigt zu haben. Die Ermittlungen dauerten an.

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Der Steinkreis Stonehenge gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Großbritanniens. Die Steine sind exakt auf den Sonnenstand der Sommer- und Wintersonnenwende ausgerichtet. Es wird angenommen, dass diese Ereignisse dort bereits seit Tausenden von Jahren gefeiert werden. Am Donnerstag soll dort die Sommersonnenwende gefeiert werden.

Der Archäologe und Stonehenge-Experte Mike Pitts sagte der BBC, die Oberflächen der Stonehenge-Steine seien „empfindlich“ und „mit noch nicht vollständig untersuchten prähistorischen Inschriften bedeckt“. Außerdem wüchsen empfindliche Flechten auf den Steinen. „Das ist also potenziell ziemlich beunruhigend“, kommentierte Pitts die Farb-Attacke.

Die Denkmalpflege-Organisation English Heritage erklärte, die untersuche das genaue „Ausmaß der Schäden“. Die prähistorische Stätte bleibe aber für Besucher geöffnet.

Farbe ist einfach abwaschbar

Die Protestgruppe schrieb bei X, die Farbe bestehe aus Maisstärke und werde durch den Regen abgewaschen, während es aber dringend nötig bleibe, dass die Regierung etwas gegen die katastrophalen Folgen der Klima- und Umweltkrise tue.

In Großbritannien läuft zudem derzeit der Wahlkampf für die vorgezogene Parlamentswahl am 4. Juli. Alle politischen Lager im Land verurteilten die Farb-Attacke auf die Weltkulturerbestätte.

Der konservative britische Premierminister Rishi Sunak sprach von einem „schändlichen Akt des Vandalismus gegen eines der ältesten und bedeutendsten Monumente Großbritanniens und der Welt“. „Just Stop Oil sollte sich für seine Aktivisten schämen“, erklärte der Regierungschef.

Der britische Premier Rishi Sunak verurteilte die Aktion.

© AFP/LEON NEAL

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, erklärte, solchen Aktionen müsse mit der „ganze Härten des Gesetzes“ begegnet werden.

Just Stop Oil erklärte, dass die Labour-Partei, die Umfragen zufolge die Parlamentswahl gewinnen wird, einen Verzicht auf die Erteilung neuer Öl- und Gasförderlizenzen zugesagt habe, sei „nicht genug“. Vielmehr müsse die nächste Regierung angesichts der „katastrophalen Folgen“ des fortschreitenden globalen Klimawandels einen „rechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnen, um bis 2030 aus fossilen Energieträgern auszusteigen“.

In den vergangenen Jahren haben Klimaschutzgruppen wie Just Stop Oil und die Letzte Generation immer wieder mit dem Beschmieren berühmter Kunst- und Bauwerke für Aufsehen und Kontroversen gesorgt.

Im September vergangenen Jahres hatten Aktivisten der Letzten Generation mittels präparierter Wasserlöscher gelbe und orange Farbe auf die Säulen des Brandenburger Tors in Berlin gesprüht. Die Reinigungsarbeiten an dem Wahrzeichen der Bundeshauptstadt hatten sich bis in den November hingezogen. (dpa, AFP)

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