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 Auch im Kanton Wallis gab es schwere Regenfälle.

© dpa/Keystone/Olivier Maire

Update

Unwetter in der Schweiz: Mindestens drei Tote und fünf Vermisste nach Erdrutsch in Tessin

In dem Kanton im Süden des Landes hat es am Wochenende heftig geregnet. Mehrere Menschen verloren ihr Leben. Noch immer werden einige vermisst.

Nach den schweren Unwettern im Schweizer Kanton Tessin werden nach Polizeiangaben vier weitere Personen vermisst. Am Montagabend seien Vermisstenmeldungen für zwei Männer und zwei Frauen eingegangen, berichtete die Kantonspolizei Tessin am späten Abend. Sie werden bei Prato Sornico und Fontana im oberen Maggiatal vermisst, einer auch bei Touristen beliebten Urlauberregion. Über die Identität der Vermissten machte die Polizei keine Angaben. Damit werden im Maggiatal insgesamt fünf Personen vermisst

Bei den schweren Unwettern waren mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Im Zuge der Gewitter ging in der Nacht auf Sonntag im südlichen Kanton Tessin ein Erdrutsch in Fontana im Maggiatal ab. Im Laufe des Tages wurden in dem Gebiet drei Leichen geborgen.

In der Gegend von Fontana im Nordwesten des Tessin hätten die Rettungskräfte zwei Leichen „in Zusammenhang mit dem Erdrutsch“ gefunden, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung der Kantonspolizei. Nach einem Bericht der Lokalzeitung „La Regione“ handelt es sich bei den Todesopfern um zwei Schweizer Urlauberinnen.

Im Kanton Wallis teilten die Behörden mit, dass ein Mann in Saas-Grund leblos in einem Hotel gefunden worden sei. Er wurde dort mutmaßlich von den Wassermassen überrascht, wie es weiter hieß. Eine weitere Person galt im Walliser Binntal als vermisst. Im Wallis trat die Rhone nach den heftigen Gewittern seit Samstagnachmittag an mehreren Stellen über die Ufer. Auch an den Seitenflüssen kam es zu Überschwemmungen.

Auch die Rhone in der Schweiz führt Hochwasser

Im Ort Mogno wurden 70 Menschen aus einem Ferienlager evakuiert. Auch Campingplätze entlang des Flusses mussten Reisende nach Angaben der Kantonspolizei verlassen. Durch das Hochwasser seien Straßen blockiert, außerdem sei eine Brücke von den Wassermassen fortgerissen worden.

Die Polizei sperrt in Tessin nach einem Erdrutsch eine Straße ab.

© dpa/Pablo Gianinazzi

Auch ein paar Täler in der Nähe des Maggia-Tals waren nicht mehr zugänglich und zudem von der Stromversorgung abgeschnitten. Der Rettungseinsatz in dem Tal gestalte sich wegen der schlechten Wetterbedingungen schwierig, hatte die Polizei zuvor mitgeteilt.

Wie der Schweizer Katastrophen-Warndienst Alertswiss mitteilte, waren zudem Teile des Tessin von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die Rettungsdienste prüften zudem, wie sie 300 Menschen evakuieren könnten, die für ein Fußballturnier in der Gemeinde Peccia angereist waren.

Im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz ließen die heftigen Regenfälle und die Schneeschmelze die Rhone und ihre Nebenflüsse über ihre Ufer treten (Bild oben). Nach Angaben der örtlichen Behörden mussten mehrere hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

Betroffen seien insbesondere die Einwohner zwischen Raron und Gampel sowie in Chippis und Sierre. Im bekannten Ski-Ort Zermatt im Wallis trat der Rhône-Zufluss Vispa erneut über die Ufer, wie auf im Onlinedienst X verbreiteten Bildern zu sehen war.

Wegen der Regenfälle wurden im Wallis nach Angaben der Behörden auch zahlreiche Straßen gesperrt, darunter der Simplonpass, eine wichtige Route auch für den internationalen Verkehr. Auch der Zugverkehr war beeinträchtigt.

Schon am vorangegangenen Wochenende hatten ungewöhnlich heftige Regenfälle und Gewitter im Südosten des Landes große Schäden angerichtet. Mindestens ein Mensch kam ums Leben. (AFP, dpa)

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