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Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Krankenhausflur. (Symbolbild)

© dpa/Marijan Murat

„So kann es nicht weitergehen“: Verband erwartet jährliche Krankenhauskosten von mehr als 100 Milliarden Euro

Die Kosten für Krankenhäuser steigen rapide, während die Auslastung der Betten sinkt, bemängelt der GKV-Spitzenverband. Die Politik müsse den Trend stoppen.

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für die Krankenhäuser in Deutschland werden in diesem Jahr voraussichtlich erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke überschreiten. Damit hätten sich die Ausgaben für die Krankenhäuser seit 2006 verdoppelt, teilte der GKV-Spitzenverband am Dienstag in Berlin mit.

Jeder dritte Euro aus den Beiträgen der Versicherten an die gesetzlichen Kassen fließe inzwischen in die Krankenhäuser. Der GKV-Spitzenverband forderte Maßnahmen von der Politik, um den Trend zu stoppen.

„Die Auslastung der Krankenhausbetten ist auf rund 70 Prozent gefallen, gleichzeitig schnellen die Kosten nach oben“, erklärte Susanne Wagenmann, die Verwaltungsratsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. „So kann es nicht weitergehen, das ist offensichtlich.“

Verband fordert Maßnahmen für „zuverlässige Krankenhausversorgung“

Der Verband forderte, jene Angebote der Kliniken abzubauen, die nicht für eine gute Versorgung benötigt würden. Dies erhöhe die Effizienz des Mitteleinsatzes. Zudem müssten für die Krankenhäuser bundesweit verbindliche Standards gelten.

93,9 Mrd.
Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2023 laut GKV für die Krankenhäuser ausgegeben.

„Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung ist die soziale Sicherheit, zu der zweifellos auch eine zuverlässige Krankenhausversorgung gehört, ein zentraler Baustein für den gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, erklärte DKV-Verwaltungsratschef Uwe Klemens.

Den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Entwurf für eine Krankenhausreform kritisierte der Spitzenverband. „Die Bundesländer haben sich mit ihren Geldforderungen vielfach durchgesetzt, sodass es vor allem erneut teurer wird, während von den notwendigen Strukturreformen kaum mehr als eine vage Hoffnung geblieben ist“, erklärte der Verband.

Nach Angaben der GKV gaben die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2006 insgesamt 49,9 Milliarden Euro für die Krankenhäuser aus. Im Jahr 2023 waren es bereits 93,9 Milliarden, im laufenden Jahr könnten es mehr als 100 Milliarden Euro sein. (AFP)

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