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Bundesagrarminister Özdemir vor einem EU-Ministertreffen.

© AP/dpa/Virginia Mayo

„Scheinheilig und neokolonial“: Greenpeace kritisiert Özdemir für Mercosur-Agenda

Das geplante EU-Mercosur-Freihandelsabkommen stößt bei der Umweltorganisation auf Kritik. Umso mehr ist sie über die Haltung des deutschen Agrarministers zu dem Projekt empört.

Greenpeace hat die Haltung von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) zum geplanten EU-Mercosur-Freihandelsabkommen vehement kritisiert. „Es ist scheinheilig und neokolonial von Özdemir, ein Freihandelsabkommen durchzudrücken, mit dem Scheinargument, dass es den Hunger und die Waldzerstörung in Brasilien bekämpft“, sagte Greenpeace-Handelsexpertin Lis Cunha der Deutschen Presse-Agentur.

Den Regenwald schütze man nicht mit einem Handelsabkommen, das den Import von schädlichen Produkten wie Rindfleisch und Pestiziden erhöhe.

Özdemir hatte bei einem Treffen mit seinen EU-Kolleginnen und -Kollegen am Montag in Brüssel gesagt, man unterstütze die Europäische Kommission darin, Nachhaltigkeit in den Verhandlungen über ein Zusatzabkommen zu stärken.

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Es gehe zum einen um den Regenwaldschutz, aber auch darum, dass es klare Mechanismen zur Überprüfung brauche. Özdemir betonte auch, dass es klare Leitplanken beim Thema Nachhaltigkeit brauche.

Die EU verhandelt schon seit 1999 mit dem Mercosur, zu dem Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay gehören, über ein Freihandelsabkommen, mit dem eine der größten Freihandelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen würde.

Das Abkommen liegt auch angesichts der Verweigerung des vorigen, rechtsradikalen Präsidenten Brasiliens, Jair Bolsonaro, beim Klimaschutz auf Eis. Umwelt- und Verbraucherschützer machen gegen das Abkommen mobil.

Greenpeace kritisierte nun, ein entsprechendes Freihandelsabkommen fördere den Export etwa von Rindfleisch und Zuckerrohr auf Kosten lokaler und nachhaltiger Landwirtschaft. „EU-Mercosur wird in Brasilien also nur den großen exportierenden Agrarkonzernen zugutekommen“, so Cunha. (dpa)

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