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Eine Frau blickt verstört zur Decke. Auf ihrem Gesicht sitzt eine große schwarze Spinne.

© StudioCanal

Wer hält diesen Spinnen-Schocker aus?: Diese fünf Highlights jetzt im Kino

Arachnophobiker aufgepasst! Ein neuer Horror-Schocker aus Australien geht ans Eingemachte. Wem das Gekrabbel aber zu viel ist, kann Elvis beim Motorradfahren zusehen.

Was große (und giftige) Viecher angeht, hat Australien bekanntlich die Nase vorn. Auf dem Kontinent kreucht und fleucht es in Form von Schlangen und Spinnen gewaltig. Auch Amerika kann mit einer giftigen Fauna glänzen, doch toxisch sind da eher die Männer, wie der Film „The Bikeriders“ verrät. Welche Highlights noch im Kino starten, lesen Sie hier.

1 The Bikeriders

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Vom Freiheitsgefühl im Sattel eines Choppers erzählt Jeff Nichols in „The Bikeriders“, aus einer Zeit kurz vor „Easy Rider“ und dem Vietnamkrieg.

Damals hatte das Outlaw-Dasein noch einen romantischen Beiklang. Wie bedrohlich diese Kultur aber für das Wohlstands-Amerika war, verkörpert niemand so eindrucksvoll wie Johnny (Tom Hardy).

Der Don Corleone der Bikertruppe „Vandals“ hat zuhause eine Frau und zwei Kinder, fährt in seiner Freizeit aber lieber seine Maschine mit den Jungs aus und ist keiner Prügelei abgeneigt.

Marlon Brandos Figur in „Der Wilde“ (1953) ist sein Idol – in einer Zeit, in der Elvis das einzige alternative popkulturelle Identifikationsangebot war.

Regisseur Nichols („Take Shelter“) übersetzt die Protagonisten aus Danny Lyons Fotobuch „The Outlaws“ in schillernde Charaktere, allen voran den jungen Benny, gespielt von „Elvis“-Darsteller Austin Butler als Rock’n’Roll-Rebell mit einer fast kindlichen Libido für Motorenlärm und Asphalt.

Dass Nichols’ Faszination für die Subkultur zweischneidig ist, macht Kathy (Jodie Comer), die einzige relevante Frauenfigur im Film, von der ersten Minute an deutlich.

Sie führt in diesen Machokosmos ein und fungiert später als eine Art Korrektiv der Erzählung, als das Ethos der Freiheit langsam eine Wendung in die offene Gewalt nimmt.

Wie im Grunde alle großen Outlaw-Filme stellt „The Bikeriders“ den Abgesang auf eine Ära dar. Andreas Busche

2 Sting

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Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund vier Millionen Menschen unter Arachnophobie, einer irrationalen Angst vor Spinnen.

Rechnet man hinzu, dass die meisten Menschen zumindest ein leichter Grusel beim Anblick der achtbeinigen Gliederfüßer – zumindest unnatürlich großer Exemplare – befällt, wundert es nicht, dass das Subgenre des Tierhorrorfilms oft Spinnen zum Thema hat.

Von Jack Arnolds schaurigem Riesenviech in „Tarantula“ (1955) bis zu den Gruselauftritten ekliger Monsterspinnen in den „Herr der Ringe“- und „Harry Potter“-Blockbustern reicht eine Ahnenreihe, an die jetzt Kiah Roache-Turner mit seiner interessanten Genrevariation anknüpft.

Mit „Sting“ verknüpft der australische Regisseur und Drehbuchautor geschickt Themen aus der „Alien“-Reihe mit dem Sujet des „Home Invasion“-Films, ist das titelgebende Spinnentier doch offenbar nicht nur extraterrestrischen Ursprungs, sondern treibt sein mörderisches Unwesen auch im abgeschotteten Ambiente eines Apartmenthauses. Ein fieser kleiner Horrorfilm. Jörg Wunder

3 Hardcore Never Dies

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Rave als Aufbegehren gegen das Spießbürgertum. Das erinnert an britische Filme der 90er wie „Trainspotting“ oder „Human Traffic“.

„Hardcore Never Dies“ spielt etwa zeitgleich in den Niederlanden. Damals wurde dort Hardcore groß.

Die Musik klingt nach Techno im Schleudergang. Schneller, härter. Die Szene-Codes sind eindeutig. Abrasierte Haare, Trainingsanzüge, AirMax-Sneaker und ein besonderer Tanzstil: Hakken. Das reicht für ein opulentes Setting.

Die Geschichte ist simpel, aber spannungsreich erzählt. Der Kleinkriminelle Danny (Jim Deddes) schuldet seinem Großdealer viel Geld. Bis Ende der Woche muss er es zurückzahlen.

Während man ihm beim Verdrängen zusieht, zieht er seinen kleinen Bruder Michael (Joes Brauers) in die Hardcore-Szene und ins Schlamassel.

Dieser übt eigentlich für seine Klavier-Aufnahmeprüfung am Konservatorium. Mal hört er auf seinem Kopfhörer Donk, mal Beethoven.

Ansonsten geht’s von der ersten Ecstasy-Pille erstaunlich und klischeehaft schnell bergab. Dazu passt die Wucht des Soundtracks mit Hardcore-Größen von Rotterdam Terror Corps bis Neophyte. Cristina Plett

4 Ivo

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Auf den Autofahrten zwischen den Hausbesuchen ist Ivo für sich, trällernd, futternd, auch mal fluchend. Sonst ist die Palliativpflegerin für die anderen da.

Eine tüchtige, aber einsame Frau, deren Arbeitsroutine sich Regisseurin Eva Trobisch mit dokumentarischer Neugier nähert, unterstützt von einem realen ambulanten Palliativ-Team.

Ivos Patienten haben nicht mehr lange zu leben. Also lauert der Tod in den Kinobildern, in den langsamen Kamerafahrten von Adrian Campean, die auch die kleinen Lebensfreuden einfangen oder wenn das Sterben Komik entwickelt.

Ivo, von Minna Wündrich mit bezwingender Intensität gespielt, hat ein pragmatisches Verhältnis zum Tod, ist es doch ihr Job, ihm den Stachel des Leidens zu ziehen.

Aber als ihre an ALS erkrankte einzige Freundin sie um Sterbehilfe bittet, gerät ihr Pragmatismus an seine Grenzen. Assistierter Suizid? Ivo muss eine Entscheidung treffen.

„Ivo“ blendet die Moral nicht aus, auch nicht bei Ivos Affäre mit Solveighs Ehemann. Aber Trobisch fällt keine Urteile, sie stellt lieber offene Fragen. Das Leben ist nicht so, wie es sein soll. Schon gar nicht in Todesnähe. Christiane Peitz

5 Was uns hält

Die junge Familie läuft durch die Straßen vom Rom: Da war alles noch heil.

© Film Kino Text/Gianni Fiorito

Als Aldo (Luigi Lo Cascio) ihr erzählt, dass er eine Affäre hat, stößt Vanda (Alba Rohrwacher) ihn zunächst von sich, um später immer verzweifelter wie eine Löwin um den Ehemann zu kämpfen.

Aber erst einige Jahre nach der Scheidung gesteht sich Aldo ein, dass er ohne seine Familie nicht leben kann, und kehrt zu Vanda und den Kindern zurück.

Von hier springt Daniele Luchettis Familiendrama in einem kühnen, dramaturgischen Move 30 Jahre nach vorn. Vanda und Aldo (nun gespielt von Laura Morante und Silvio Orlando) sind immer noch ein Paar.

Aber die Wunden des Betrugs sind keineswegs verheilt. Die verkrusteten Strukturen der Ehehölle brechen auf, als die beiden nach einem Urlaub ihre Wohnung in einem verwüsteten Zustand vorfinden.

Mit seiner dramaturgischen Herangehensweise nimmt „Was uns hält“ die ganze Wucht einer akuten Ehekrise ebenso ins Visier wie deren Langzeitfolgen bei Eltern und Kindern.

Mit großer psychologischer Genauigkeit und mitreißender Empathie gelingt es Luchetti, das polarisierende Thema der Untreue ebenso dramatisch wie differenziert auszuloten. Martin Schwickert

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