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Die Taschen sind so leer wie nie zuvor – zumindest statistisch gesehen. Hohe Energiekosten und die Corona-Pandemie haben die deutschen Staatsschulden auf ein Rekordhoch getrieben.

© Mike Wolff

2368 Milliarden Euro im Minus: Staatsschulden stiegen 2022 auf Rekordhoch

Die Schulden wuchsen aufgrund hoher Energiekosten und der Corona-Pandemie. Ein Akteur konnte seine Verbindlichkeiten um mehr als die Hälfte reduzieren.

Die hohen Kosten im Kampf gegen Energiekrise und Corona-Pandemie haben die deutschen Staatsschulden auf ein Rekordhoch getrieben.

Ende 2022 hatten Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte 2368 Milliarden Euro Schulden, wie das Statistische Bundesamt am Freitag zu seinen endgültigen Ergebnissen mitteilte. Das sind zwei Prozent oder 47,1 Milliarden Euro mehr als Ende 2021.

244 Euro
mehr Schulden als im Vorjahr hatte der Durchschnittsbürger 2022.

Die Pro-Kopf-Verschuldung nahm um 244 Euro auf 28.164 Euro zu. Berücksichtigt werden in dieser Statistik nur Verbindlichkeiten gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich, also etwa Banken sowie private Unternehmen im In- und Ausland.

4,6 Prozent
mehr Schulden hatte der Bund 2022 im Vergleich zum Vorjahr.

Der Bund allein war Ende 2022 mit 1620,4 Milliarden Euro verschuldet, ein Anstieg von 4,6 Prozent.

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Die Verbindlichkeiten der Länder sanken hingegen um fünf Prozent auf 606,9 Milliarden Euro.

Trotz Rückgängen waren die Schulden pro Kopf in den Stadtstaaten weiterhin am höchsten, wobei sie in Bremen bei 33.264 Euro (2021: 53.834 Euro), in Hamburg bei 17.731 Euro (2021: 19.106 Euro) und in Berlin bei 16.564 Euro (2021: 16.897 Euro) lagen.

„Zu beachten ist, dass die Stadtstaaten anders als die Flächenländer auch kommunale Aufgaben wahrnehmen“, erklärten die Statistiker.

Bei den Flächenländern hatte das Saarland mit 13.651 Euro (2021: 14.811 Euro) erneut die höchste Verschuldung je Einwohnerin und Einwohner, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.188 Euro (2021: 11.391 Euro).

Am niedrigsten war sie wie bereits in den Vorjahren in Sachsen mit 1352 Euro (2021: 1554 Euro) und Bayern mit 1425 Euro (2021: 1512 Euro).

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs um 5,1 Prozent auf 140,8 Milliarden Euro.

Die Kommunen in Rheinland-Pfalz wiesen erneut die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aus mit 3016 Euro (2021: 3031 Euro) aus. Danach folgten Nordrhein-Westfalen mit 2863 Euro (2021: 2819 Euro) und das Saarland mit 2805 Euro (2021: 2918 Euro).

Die geringste Pro-Kopf-Verschuldung verzeichneten die Kommunen in Brandenburg mit 578 Euro (2021: 567 Euro), gefolgt von denen in Sachsen mit 658 Euro (2021: 549 Euro) und in Thüringen mit 880 Euro (2021: 964 Euro).

Die Sozialversicherung baute ihre Verbindlichkeiten deutlich ab. Sie sanken um 51,7 Prozent auf 22 Millionen Euro. (Reuters)

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