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Katrin Göring-Eckardt bei einer Rede Mitte Mai im Deutschen Bundestag.

© imago/Future Image/Frederic Kern

Update

„Tut mir leid, wie ich formuliert habe“: Göring-Eckardt entschuldigt sich für Beitrag zu Nationalelf

Als „großartig“ beschrieb die Grünen-Politikerin das deutsche Fußball-Nationalteam auf X. Dann fügte sie einen Satz zur Hautfarbe der Spieler hinzu. Der Beitrag ist mittlerweile gelöscht, die Kritik bleibt.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat sich für einen Onlinekommentar zur Fußballnationalmannschaft entschuldigt. Sie habe ihren nach dem EM-Sieg Deutschlands über Ungarn verfassten Tweet wieder gelöscht, schrieb Göring-Eckardt am Donnerstag im Onlinedienst X. „Tut mir leid, wie ich formuliert habe.“ In dem Beitrag hatte die Grünen-Politikerin auf die Hautfarbe der deutschen Nationalspieler Bezug genommen.

„Diese Mannschaft ist wirklich großartig“, schrieb Göring-Eckardt in dem inzwischen gelöschten Beitrag zum 2:0-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Ungarn am Mittwochabend auf X. „Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler.“ Dahinter setzte die Grünen-Politikerin drei Regenbogen-Emojis.

Der Beitrag löste im Netz teilweise massive Empörung aus. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki, der wie Göring-Eckardt einer der stellvertretenden Bundestagspräsidenten ist, äußerte sich auf X: „Ich finde es wirklich bedenklich, wenn Menschen in Deutschland nach ihrer Hautfarbe bewertet werden“, schrieb er. „Die Kollegin sollte diesen Text schnell löschen.“

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Der Extremismusforscher Ahmad Mansour schrieb auf der Plattform: „Wer bei der deutschen Nationalmannschaft die Hautfarbe der Spieler thematisiert, betreibt Rassismus, unabhängig von der Motivation dahinter.“ Zahlreiche weitere X-Nutzer warfen Göring-Eckardt ebenfalls Rassismus vor.

Göring-Eckardt versuchte daraufhin ihre Beweggründe zu erklären. „Mich hat aufgeregt, dass 21% der Deutschen es besser fänden, wenn mehr ,Weiße’ in der Nationalmannschaft wären“, schrieb sie auf X. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft und wünsche mir, dass wir auch die 21% noch überzeugen.“

Offenbar bezog sich Göring-Eckardt auf eine Anfang Juni veröffentlichte repräsentative Umfrage für die WDR-Sendung „Sport Inside“, in der jeder Fünfte angab, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden.

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Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisierte die Umfrage kurz darauf mit drastischen Worten: „Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheißumfrage lesen zu müssen.“ Er sei schockiert, dass solche Fragen gestellt würden - und dass Menschen darauf antworteten, auch.

Wie Nagelsmann und Abwehrspieler Joshua Kimmich hatte auch DFB-Kapitän Ilkay Gündogan Kritik an der Umfrage geäußert. „Es ist traurig, dass wir in der heutigen Zeit überhaupt noch solche Umfragen machen, dass wir solchen Umfragen auch so viel Wert geben“, sagte er.

Im 27-köpfigen EM-Kader von Bundestrainer Nagelsmann stehen neun Akteure mit unmittelbarem Migrationshintergrund. Kapitän des DFB-Teams ist seit Sommer 2023 der in Gelsenkirchen geborene Ilkay Gündogan, der Sohn türkischer Einwanderer ist. (dpa, AFP)

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