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In Sachsen-Anhalt soll es einen rassistischen Vorfall gegeben haben.

© Imago/Zink

Verdacht der Volksverhetzung: Zuschauer grölen offenbar rechtsextreme Parolen – Fußballspiel in Kreisliga abgebrochen

In Sachsen-Anhalt sollen zum Lied „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino rassistische Äußerungen skandiert worden sein. Der Schiedsrichter meldete den Vorfall, die Polizei ermittelt.

Offenbar wieder ein rassistischer Vorfall, dieses Mal in Sachsen-Anhalt: Weil rechtsextreme Parolen skandiert worden sein sollen, ist dort ein Kreisliga-Fußballspiel abgebrochen worden. Es sei Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen.

Demnach hatte der Schiedsrichter am Freitagabend die südlich von Magdeburg in Bördeland-Eggersdorf ausgetragene Partie zwischen dem TSV Blau-Weiß Eggersdorf und Union 1861 Schönebeck beim Stand von 7:0 für die Gastgeber abgebrochen.

Wiederholt Vorfälle nach Eklat auf Sylt

Nach Polizeiangaben soll aus einer kleinen Gruppe von rund zehn Personen, bestehend aus Heim-Fans, Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden, unter „musikalischer Untermalung“ – gemeint ist die Melodie des alten Party-Hits „L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino – die Parole gerufen worden sein.

Auch in einem Lokal auf der Insel Sylt hatten junge Menschen vor Kurzem zu diesem Lied „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt und damit deutschlandweit Aufsehen erregt.

Nach Angaben des Sprechers meldete die Spielleitung den Abbruch der Polizei, woraufhin die Beamten die Ermittlungen und Identitäten aufnahmen und Ermittlungsverfahren einleiteten. Der polizeiliche Staatsschutz übernimmt, danach entscheidet die Staatsanwaltschaft, wie es weitergeht.

Weil das Lied zuletzt zunehmend für rassistische Parolen genutzt wurde, wird es bei der Fußball-Heim-EM sowie auf Volksfesten wie dem Münchner Oktoberfest und den Cannstatter Wasen nicht mehr gespielt.

Die Uefa strich das Lied in Absprache mit dem österreichischen Fußball-Bund, der den Hit als sogenannten „celebration song“ vorgeschlagen hatte. (dpa)

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