
© Ottmar Winter / PNN/Ottmar Winter
OB-Stichwahl in Potsdam: SPD kündigt konstruktive Zusammenarbeit mit neuer Oberbürgermeisterin an
Noosha Aubel plant Amtsantritt am 24. Oktober + Parteilose Kandidatin holt alle Wahlgebiete + Der Newsblog.
Noosha Aubel wird Potsdams neues Stadtoberhaupt. Die parteilose Kandidatin feierte bei der Stichwahl einen klaren Sieg. SPD-Kandidat Severin Fischer war chancenlos – der Newsblog zur OB-Wahl.
Aubel plant Amtsantritt am 24. Oktober
Wahlsiegerin Noosha Aubel (parteilos) will ihren Amtseid am 23. Oktober leisten und am 24. Oktober ihre Arbeit im Rathaus aufnehmen. Das sagte sie dieser Zeitung am Montagmittag. In den kommenden Tagen wolle sie sich mit ihrer künftigen Büroleitung abstimmen und Termine mit der Verwaltung vorbereiten. Derzeit konkretisiere sie ihren 100-Tage-Plan und führe erste Gespräche mit wichtigen Partnerinnen und Partnern, um den Start als Oberbürgermeisterin vorzubereiten. (HK)

Noosha Aubel (parteilos):
- Babelsberg Süd 07: 86,7 %
- Brandenburger Vorstadt 06: 85,5 %
- Babelsberg Nord 07: 84,7 %
Severin Fischer (SPD):
- Waldstadt I und Industriegelände 03: 42,8 %
- Brandenburger Vorstadt 04: 40,5 %
- Drewitz 02: 40,2 %
Potsdams SPD-Unterbezirksvorsitzender Thomas Bachmann betont nach der Wahl Noosha Aubels die Bereitschaft zur Kooperation. „Im Wahlkampf hat sich gezeigt, dass es bei vielen Themen zwischen beiden Kandidat*innen Schnittmengen gab. Da werden wir uns als SPD natürlich auch in Zukunft konstruktiv einbringen“, sagte Bachmann am Montag auf Anfrage dieser Zeitung.
Vor der Presse zog Potsdams Wahlleiter Stefan Tolksdorf am Montagvormittag Bilanz des Wahltages. Größere Probleme habe es nicht gegeben, "aber der Tag war aufregender als die Hauptwahl". Neben 15 krankheitsbedingten Absagen von Wahlhelfern habe es mehrere kleinere Vorfälle gegeben, berichtete Tolksdorf. So sei ein Wahllokal in Neu Fahrland erst um 8.10 Uhr geöffnet worden, weil in der Absprache zwischen Wahlvorstand und Gebäudeverwaltung etwas schiefgegangen sei. "Aber alle konnten wählen, nur ein Wähler musste kurz warten", so Tolksdorf.


Bei der Pressekonferenz zu den Ergebnissen der Wahl gab Potsdams Wahlleiter am Montagvormittag einen Ausblick auf die nächsten Schritte. In den kommenden Tagen werden die Niederschriften aus den Wahllokalen geprüft.
Die Linke-Fraktion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung gratuliert Noosha Aubel zum Wahlsieg und kündigt „konstruktive Zusammenarbeit für ein sozialeres Potsdam“ an. Unterstützung signalisiert sie für einen Haushalt ohne Sozialkürzungen, den Erhalt des Schülertickets im öffentlichen Nahverkehr und Maßnahmen gegen die "Mietenkrise".
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Volt begrüßt den klaren Wahlsieg von Noosha Aubel. „Das Ergebnis zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger bereit sind für einen echten Neuanfang“, sagte Fraktionschefin Saskia Hüneke. Aubel stehe für einen Politikstil auf Augenhöhe mit Stadtverordneten und Verwaltung.

Der frühere SPD-Fraktionschef und Stadtverordnetenvorsteher Pete Heuer hat die eigene Partei nach dem deutlichen Wahlsieg Noosha Aubels (parteilos) kritisiert. Die SPD hätte sich „personell und inhaltlich an der erfolgreichen Landtagswahl 2024 orientieren sollen“, sagte Heuer auf Anfrage dieser Zeitung.

Potsdams SPD-Fraktionschef Nico Marquardt hat Noosha Aubel zum Wahlsieg gratuliert. „Wir respektieren das eindeutige Votum der Potsdamerinnen und Potsdamer“, erklärte er am Montagmorgen auf Anfrage. Die SPD werde die neue Oberbürgermeisterin „konstruktiv-kritisch begleiten“ und als stärkste Fraktion „weiterhin Verantwortung für eine soziale und moderne Stadtpolitik“ übernehmen. Ziel bleibe „bezahlbares Wohnen, stabile Daseinsvorsorge sowie eine digitale und bürgernahe Verwaltung – im Dialog und zum Wohle der ganzen Stadt“. (HK)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: