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Niclas Füllkrug mit dem erlösenden 1:1

© IMAGO/Shutterstock/IMAGO/Matt West/Shutterstock

Als Gruppenerster ins EM-Achtelfinale: Füllkrug rettet DFB-Elf in der Nachspielzeit gegen die Schweiz

Im dritten Gruppenspiel bleiben die deutschen Fußballer lange zu harmlos in der Offensive und wirken hinten zu unsicher. Am Ende avanciert Niclas Füllkrug zum umjubelten Helden.

Die deutschen Spieler begruben Niclas Füllkrug unter sich. Der Nationalspieler hatte in letzter Minute den viel umjubelten Ausgleichstreffer gegen die Schweiz erzielt und der Fußball-Nationalmannschaft somit das Weiterkommen als Gruppenerster bei der Heim-EM gesichert.

Im Frankfurter Waldstadion lief die Nationalelf vor 48.507 Zuschauenden lange einem Rückstand hinterher und konnte erst in der Nachspielzeit feiern, nachdem Füllkrug nach Flanke von David Raum per Kopf getroffen hatte. Damit zieht Deutschland als Gruppenerster in die K.o.-Phase ein und vermeidet aller Voraussicht nach das Aufeinandertreffen mit Titelverteidiger Italien im Achtelfinale.

Während Bundestrainer Julian Nagelsmann am Sonntagabend zum vierten Mal in Folge auf dieselbe Startelf vertraute, änderte sein Gegenüber Murat Yakin die Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 gegen Schottland auf zwei Positionen. So durfte Breel Embolo zum ersten Mal seit dem Achtelfinalaus gegen Portugal bei der WM 2022 in Katar von Beginn an ran und ersetzte Ruben Vargas. Anstelle von Xherdan Shaqiri spielte Fabian Rieder.

Ob es am vorher viel diskutierten Rasen im Frankfurter Waldstadion lag oder nicht: in der Anfangsphase versprangen den deutschen Spielern einige Bälle. Das lag auch am hohen Anlaufen der Schweizer. Es dauerte daher ein wenig, bis so richtig Spielfluss aufkam bei der deutschen Mannschaft.

Nach zehn Minuten zeigten Robert Andrich, Jamal Musiala und İlkay Gündoğan dann mal eine gute Passstafette, der Abschluss von Kapitän Gündoğan konnte aber von der Schweizer Hintermannschaft geblockt werden.

Das DFB-Team fand so langsam ins Spiel und dominierte das Geschehen mit viel Ballbesitz. In der 17. Minuten durften die deutschen Fans schließlich jubeln, doch die Freude währte nicht lange. Robert Andrich hatte per Fernschuss das vermeintliche 1:0 erzielt, der Treffer zählte aber nicht aufgrund eines vorangegangenen Fouls von Musiala im gegnerischen Strafraum an Michel Aebischer.

Elf Minuten später war es die Schweiz, die etwas aus dem Nichts mit ihrem ersten Torschuss in Führung ging. Weil Toni Kroos Musiala unter Druck in der eigenen Hälfte anspielte, dieser den Ball aber nicht festmachen konnte und an Fabian Rieder verlor, lief der Konter der Schweizer. An dessen Ende war Dan Ndoye einen Schritt schneller als Jonathan Tah in der Mitte und verwandelte die Hereingabe von Remo Freuler unter die Latte.

Wenige Sekunden später war Ndoye nach seinem ersten Länderspieltor drauf und dran, die Führung weiter auszubauen. Sein Schuss aus knapp zwanzig Metern strich nur knapp am langen Pfosten vorbei, Manuel Neuer wäre aber wohl auch zur Stelle gewesen.

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Das deutsche Team lief damit zum ersten Mal im Turnier einem Rückstand hinterher und verpasste es, die direkte Antwort zu geben. Zwar hatte Deutschland weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, wirkte in den Aktionen aber zu langsam. Zudem fehlte in der vordersten Kette die Bewegung ohne Ball.

Die Schweiz hingegen stand defensiv äußerst diszipliniert und verdichtete vor allem den Raum in der Zentrale. Wenn mal etwas nach vorne ging, dann über außen. Während Maximilian Mittelstädt immer wieder auf links durchbrechen konnte, strahlte das Flügelspiel auf der anderen Seite mit Joshua Kimmich kaum Gefahr aus. So war das Offensivspiel zu leicht zu verteidigen.

Passend zur Leistung in der ersten Halbzeit sah Innenverteidiger Tah in der 38. Minute für ein zu hartes Einsteigen gegen Embolo seine zweite Gelbe Karte im Turnier und wird somit im Achtelfinale fehlen.

Nagelsmann schien in der Pause die passenden Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft kam verbessert aus der Kabine. Nach fünf Minuten hatte Musiala den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Yann Sommer im Tor. Musiala war zuvor stark von Florian Wirtz per Außenristpass durch das gesamte Schweizer Team in Szene gesetzt worden.

In der Folge versuchte es das DFB-Team immer wieder über Flanken, in der Mitte fehlte aber ein echter Kopfballspieler. Sowohl Gündoğan als auch Havertz konnten aus ihren Möglichkeiten zu wenig Bälle auf das gegnerische Tor bringen.

Zwanzig Minuten vor Schluss tauchte plötzlich Kimmich nach Zuspiel von Wirtz frei vor dem Tor auf und vergab aus fünf Metern am stark parierenden Sommer. In dieser Phase spielte nur noch die deutsche Mannschaft, Nagelsmann brachte mit Maximilian Beier und Niclas Füllkrug zusätzliche Offensivpower.

In der Schlussphase versuchte es Kroos mit einem direkten Freistoß und Havertz erneut per Kopf. Beide Aktionen sollten aber nicht den ersehnten Ausgleichstreffer herbeiführen. Erst in der Nachspielzeit wurde die deutsche Mannschaft für ihren Aufwand belohnt, als Füllkrug das 1:1 erzielte.

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