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Ein Schelm: Deniz Undav.

© Imago/Beautiful Sports

Das Quatsch-Quartier des DFB: Nonstop Nonsens bei der Nationalmannschaft

Was nur tun den lieben, langen Tag? Das fragen sich offenbar auch die Spieler der Nationalmannschaft. Gut, dass Deniz Undav dabei ist.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Joshua Kimmich besprüht eine Bonsai-Pflanze. Zuvor hat er ein Schild angebracht. „Bitte streicheln“, steht darauf.

Nächste Einstellung: Jungstar Florian Wirtz schiebt bedächtig eine Torwand über den Platz. Danach wird es spannend, jetzt liebe Leserinnen und Leser, bitte anschnallen: Man sieht, wie der Dortmunder Nico Schlotterbeck Liegestütze macht.

Mehr Inhaltsleere kann man den Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht anbieten. Wahrscheinlich finden die Bilder aus dem DFB-Quartier deshalb so großen Zuspruch. Mit den Clips verhält es sich ein bisschen wie mit „Bernd das Brot“ oder einem Kaminfeuer, das im Bildschirm lodert.

Nicht recht ins einschläfernde Programm passt der sympathische Deniz Undav. Der Stürmer vom VfB Stuttgart spielt bei der EM keine Rolle. Aber in den Videos ist er ein Aktivposten. Er führte die Zuschauer schon vor Wochen durch ein Quartier, zeigte die verlassenen Räume, stand am Kickertisch und spielte mangels Gegner mit sich selbst („Oh, Eigentor Waldemar Anton“). Ein Spaßvogel.

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Was nur machen den lieben, langen Tag? Vielleicht hängt davon ab, ob eine Fußballmannschaft Erfolg hat. Es gibt legendäre Geschichten. Von Trainingslagern in Orten wie Malente, mit spartanisch eingerichteten Zimmern und unzähligen Schafkopf-Partien. Orte, die einen, wie Franz Beckenbauer über Malente sagte, „einfach nur wahnsinnig machen“. Die einzige Lösung daher: Flucht. Ab ins Nachtleben.

Heute geht das nicht mehr. Die Zeiten sind andere, die Spieler müssen funktionieren wie Maschinen. Essen, Schlaf, Training, Reha, Freizeit – alles minutiös getaktet. Einen uniformeren Haufen als Profispieler im Trainingscamp kann es kaum geben. Vermutlich tragen sie die gleiche Unterwäsche, die DFB-Fußballer mit eingenähtem Bundesadler.

Und dann erst die Trainingscamps, wahre Vergnügungsparks, mit Pool(s), mit riesigen Videobildschirmen, mit Wellness, mit feinsten Buffets, mit Golf- und Tennisplätzen und natürlich mit Tischtennisplatten – seit Jahren ein Renner bei der deutschen Nationalmannschaft.

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Dieser unerschöpfliche Quell an Unterhaltungsmöglichkeiten schützt offenbar nicht vor Langeweile und vor jeder Menge Nonsens. Oder wie ist der: Fragt Deniz Undav einen Nationalmannschaftskollegen: „Warste beim Friseur?“ Antwort: „Nein.“ Undav: „Das sieht man.“ Hahahahahaha... .

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