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Niclas Füllkrug lässt sich feiern.

© imago/Jan Huebner/IMAGO/Jerry Andre

Gewappnet fürs EM-Achtelfinale?: Das DFB-Team zeigt Moral – doch die Zweifel bleiben

Die deutsche Nationalmannschaft verdient sich den Punkt gegen die Schweiz. Allerdings offenbart das letzte EM-Gruppenspiel auch die möglichen Schwächen im System Nagelsmann.

Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Ein solches Spiel gehöre zu einem erfolgreichen Turnier dazu. Es könne eben nicht immer alles so einfach von der Hand gehen. Nun sei man gewappnet für das Achtelfinale. İlkay Gündoğan und Toni Kroos waren sich in ihrer Analyse nach dem Spiel einig.

Die Leistung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sei am Sonntagabend vielleicht nicht die beste gewesen, am Ende zähle aber der Einzug ins Achtelfinale der Heim-EM als Gruppenerster. 

Am Ende ist diese Statistik unbestritten die wichtigste. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen die Schweiz durch den Last-Minute-Treffer von Niclas Füllkrug stellt sich trotzdem die Frage, ob die deutsche Mannschaft tatsächlich für die K.o.-Phase gewappnet ist. Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist.

Denn einerseits gab sich das DFB-Team zu keiner Zeit auf und hatte sich nach dem hohen Aufwand den Punkt durchaus verdient. Andererseits offenbarte das Spiel gegen die Schweiz aber auch die möglichen Schwächen im System Julian Nagelsmann.

Kann die erste Angriffsreihe Deutschlands zu einfach überspielt werden oder passieren zu viele Ballverluste hintereinander, wird es bei einem guten Umschaltspiel des Gegners gefährlich.

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Schweiz findet auf fast jede Aktion die richtige Antwort

Die Mannschaft des Schweizer Trainers Murat Yakin hatte zudem die Schwächen und Stärken des Gegners bestens analysiert und fand in der ersten Hälfte auf fast jede Aktion der Deutschen die richtige Antwort.

Zudem ist die deutsche Mannschaft noch zu abhängig von ihren Ausnahmespielern Jamal Musiala und Florian Wirtz. Beide hatten am Sonntag nicht ihren besten Auftritt.

Die wichtigste Erkenntnis am Ende des Tages ist womöglich die, dass Julian Nagelsmann nach wie vor bereit ist, ins Risiko zu gehen. Mit den Einwechslungen von David Raum und Maximilian Beier bewies er Mut, zeigte letztlich aber auch die Bereitschaft, seine grundsätzliche Spielidee nicht um jeden Preis durchzusetzen. Letztlich war die Abkehr vom Kurzpass- und Umstellung auf das Flankenspiel der Schlüssel zum Erfolg.

Die deutsche Mannschaft wurde am Sonntag zum ersten Mal in diesem Turnier so richtig auf die Probe gestellt und wäre an diesem Test fast gescheitert. Am Ende geht sie aber als gefühlter Gewinner vom Platz und hat gezeigt, dass sie eine Eigenschaft besitzt, die in der K.o.-Phase vielleicht sogar die wichtigste ist: Moral.

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