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England gewinnt das Gruppenspiel gegen Serbien 1:0.

© imago/PA Images/IMAGO/Adam Davy

Jungstar von Manchester United: Kobbie Mainoo hofft auf seine EM-Chance

Kobbie Mainoo gilt als das nächste große Talent auf dem englischen Fließband. Gegen Dänemark könnte der 19-Jährige von Manchester United eine Lösung für die Probleme im MIttelfeld sein.

Über die plumpe Frage musste Kobbie Mainoo lachen. „When did you last really lose your shit?“ wollte der Journalist in der Presserunde von ihm wissen. Wann sei er zum letzten Mal wirklich ausgeflippt, im positiven oder im negativen Sinne? Der englische Mittelfeldspieler überlegte nur kurz, bevor er seine Antwort fand: „Im FA-Cup-Finale.“

In jenem Finale hatte Mainoo seinen Kindheitsklub Manchester United mit einem sehenswerten Tor zum Sieg gegen den gehassten Stadtrivalen geschossen. Da war es doch verständlich, dass er kurz „seinen Shit verlieren“ sollte. Ansonsten aber bleibt der 19-Jährige eiskalt. Oder wie er es am Dienstag im englischen EM-Hauptquartier in Blankenhain selbst sagte: „Ich bin gelassen und nehme alles Schritt für Schritt“.

Dabei sind die Schritte, die Kobbie Mainoo gerade macht, ziemlich riesig. Nach Jadon Sancho, Jude Bellingham und allen anderen ist er nun der nächste brillante Jungstar auf dem Fließband der englischen Talente. In der vergangenen Saison etablierte er sich als Stammspieler bei Manchester United. Im März gab er sein Debüt für die Nationalmannschaft. Jetzt hofft er, bei der EM auf der nächsten großen Bühne brillieren zu können.

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„Wenn ich Chancen bekomme, versuche ich, Eindruck zu machen“, so Mainoo. Beim 1:0 gegen Serbien im ersten Gruppenspiel wurde er erst in der Schlussphase eingewechselt. Dass er aber am Dienstag bei der Presserunde auftrat, wirkte aber bedeutsam. Es deutet manches darauf hin, dass Mainoo am Donnerstagabend gegen Dänemark (18:00 Uhr, ZDF) in der Startelf stehen könnte.

Große Baustelle bei England ist das zentrale Mittelfeld

Nach der etwas enttäuschenden Leistung im ersten Spiel muss sich England-Trainer Gareth Southgate Gedanken machen. So gut seine Mannschaft auf dem Papier auch ist, sie hat auch deutlich erkennbare Baustellen, allen voran im zentralen Mittelfeld. Dort gibt es zwar mit Jude Bellingham den wohl besten offensiven Mittelfeldspieler der Welt und mit Declan Rice einen Ausnahmespieler der letzten Premier-League-Saison. Wer aber neben Rice auf der Doppelsechs spielen soll, bleibt für Southgate bei dieser EM die Gretchenfrage

Jeder träumt davon, Tore für sein Land zu schießen.

Kobbie Mainoo, Nationalspieler England

Gegen Serbien war es Trent Alexander-Arnold, was viele eher skeptisch sahen. Der gelernte Außenverteidiger des FC Liverpool tat sich vor allem defensiv in der ungewohnten Rolle schwer, und wirkte fast schon erleichtert, als er in der zweiten Hälfte ausgewechselt wurde. Sowohl Southgate als auch Teamkollege Bellingham schwärmten zwar nach dem Spiel von seiner Leistung, doch das Fazit von Außen fiel etwas kritischer aus. Und auch Southgate ließ durchblicken, dass er mit dieser Lösung nicht hundertprozentig zufrieden war

„Wir lernen mit ihm in dieser Rolle. Und egal, was wir auf dieser Position machen, wird dort immer ein eher unerfahrener Spieler spielen“, sagte der England-Trainer nach dem Spiel in Gelsenkirchen. 

Sollte er tatsächlich etwas anderes ausprobieren wollen, würde der unerfahrene Mainoo als Top-Kandidat gelten. Schon vor dem Turnier hat United-Legende Wayne Rooney dafür plädiert, Mainoo statt Alexander-Arnold im Mittelfeld spielen zu lassen. Nach dem Serbien-Spiel schloss sich auch Gary Neville dieser Meinung an. „Mit Mainoo hat man eine andere Dynamik im Mittelfeld“, so der frühere England-Star. 

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Dabei wäre Mainoo als Sechser auch etwas außer Position. Der gelernte Stürmer hat als Profi zwar eine etwas tiefere Rolle angenommen, doch von der Natur her bleibt er eher offensiv orientiert. „Weil ich in der Jugend als Stürmer spielte, liebe ich vor allem das Toreschießen, auch wenn ich das Verteidigen ebenso mag“, sagte er am Dienstag. „Jeder träumt davon, Tore für sein Land zu schießen.“

Was einen möglichen Einsatz neben Rice angeht, bleibt er dennoch so gelassen wie immer. „Mir ist es egal, wo ich spiele, sowohl bei United als auch für England“, so der 19-Jährige. „Ich mache alles, um der Mannschaft zu helfen“.

Ob mit Mainoo oder mit Alexander-Arnold im Mittelfeld: Für die Mannschaft geht es gegen Dänemark darum, der Favoritenrolle endlich gerecht zu werden. Gegen Serbien mussten die Three Lions kaum aus dem zweiten Gang hochschalten. Sie konnten das 1:0 gegen einen stumpfen Gegner ziemlich leicht verwalten. Gegen Dänemark wird es anders sein. Die Dänen stehen nach ihrem, 1:1 gegen Slowenien nämlich auch unter Zugzwang, und wollen nach eigenen Angaben im zweiten Spiel angreifen. 

„Wir müssen keine Angst haben“, sagte Co-Trainer Morten Wieghorst diese Woche mit Blick auf das England-Spiel. „Wir haben oft gezeigt, dass wir uns mit den größten Nationen messen können. Und das gilt auch für England.“

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