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Scotland v Switzerland - UEFA EURO, EM, Europameisterschaft,Fussball 2024 John McGinn, Silvan Widmer are playing during the UEFA Euro 2024 Group A match between Scotland v Switzerland, at the Cologne Stadium in Cologne, Germany, on June 19, 2024. Cologne Germany PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xAndrzejxIwanczukx originalFilename:iwanczuk-scotland240619_npthL.jpg

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Andrzej Iwanczuk

Update

Mehr Energie, mehr Leidenschaft, kein Sieg: Schottland spielt 1:1 gegen die Schweiz

Wie schon gegen Deutschland profitieren die Schotten erneut von einem Eigentor ihres Gegners. Trotzdem reicht es nur zu einem Unentschieden gegen die Schweiz.

Die Schotten hatten Abstoß vom eigenen Tor, der Ball lag in ihrem Strafraum. Aber niemand rührte sich. Torhüter Angus Gunn blieb auf der Stelle stehen, seine beiden Verteidiger in den beiden Ecken des Fünfmeterraums bewegten sich keinen Zentimeter vom Fleck. Gerade mal eine Viertelstunde war im EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz vorüber, da begannen die Schotten bereits, auf Zeit zu spielen.

Ein bisschen früh das Ganze, da noch 75 Minuten zu spielen waren. Zu früh, wie sich herausstellen sollte. Die Führung der Schotten aus der 13. Minute währte nicht lange. Am Ende mussten sie sich mit einem 1:1 (1:1) begnügen, das den Schweizern mehr hilft als ihnen.

„Es ist ein guter Punkt, gegen eine starke, intensive, körperliche Mannschaft“, sagte der Schweizer Torhüter Yann Sommer, der in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach und Bayern München gespielt hat. Die vorzeitige Qualifikation fürs Achtelfinale hat die Schweiz durch das Unentschieden gegen die Schotten zwar verpasst, vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland am Sonntag ist sie allerdings so gut wie sicher.

Vor 28 Jahren hatten die Schotten zuletzt ein Spiel bei einer Fußball-Europameisterschaft gewonnen: mit 1:0 gegen die Schweiz. Als ob sie die Erinnerung daran zu beflügeln schien, begannen die Briten die Begegnung mit einer ganz anderen Entschlossenheit und deutlich mehr Energie als das Eröffnungsspiel fünf Tage zuvor gegen den EM-Gastgeber Deutschland.

Die haben uns das Leben schon schwer gemacht.

Yann Sommer, Torhüter der Schweiz, über den Gegner Schottland

Als es nach etwas mehr als einer Minute die erste Ecke gab, wurde im Kölner Stadion so ausgelassen gejubelt, als wäre ein Tor gefallen. Wie schon gegen die Deutschen in München wurde die Mannschaft von Trainer Steve Clarke massenhaft von den Rängen unterstützt.

Und wie schon gegen die Deutschen erzielte auch diesmal der Gegner das Tor für die Schotten. Nach einem eigenen Eckball ließen sich die Schweizer auskontern, Scott McTominay versuchte es aus der Distanz. Der Ball wäre eine leichte Beute für Yann Sommer im Schweizer Tor geworden, doch Verteidiger Fabian Schär brachte seine Fußspitze in die Flugbahn und traf in den Winkel.

Die Schweizer brauchten eine Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Ihren Aktionen fehlte es an Präzision und Stringenz. „Nach dem 0:1 war es schwierig“, sagte Torhüter Sommer. „Wir mussten Ruhe behalten, wir mussten cool bleiben.“

Ab Mitte der ersten Halbzeit, nachdem sie sich erstmals zielstrebig aus der eigenen Hälfte bis in den schottischen Strafraum kombiniert hatten, gelang seiner Mannschaft dies besser. Dan Ndoye vom FC Bologna scheiterte bei der ersten richtig guten Chance der Schweizer in letzter Distanz mit einem Schlenzer an Gunn im Tor der Schotten.

Die Schweiz hat Probleme in der Offensive

War deren Treffer ein echtes Eigentor, so war der Ausgleich der Schweizer zumindest ein halbes. Nach einer knappen halben Stunde missglückte Anthony Ralston ein Rückpass an den eigenen Strafraum. Der Ball landete bei Xherdan Shaqiri, und der wuchtete ihn aus vollem Lauf und mit der ersten Berührung aus 22 Metern genau in den Winkel.

Shaqiri, früher beim FC Bayern München unter Vertrag, war der einzige Neue, den Nationaltrainer Murat Yakin nach dem Auftakterfolg gegen Ungarn aufgeboten hatte. Er ersetzte Kwadwo Duah, der sein Team im ersten Spiel in Führung gebracht hatte. Shaqiri, der inzwischen für Chicago Fire in den USA spielt, nahm sogar dessen Position als zentraler Angreifer ein.

Ein echter Mittelstürmer ist der 32-Jährige allerdings nicht und die Offensive weiterhin Yakins größte Problemzone. Breel Embolo ist nach langer Verletzung noch nicht fit für 90 Minuten, Dan Ndoye, zumindest in der Nationalelf, zu harmlos. Nach nun 13 Länderspielen wartet er immer noch auf seinen ersten Treffer. Nach gut einer Stunde tauchte er frei vor Gunn auf, setzte den Ball aber am Tor vorbei.

Auf der anderen Seite hatten die Schweizer Glück, als Grant Hanley nach einem Freistoß nur den Pfosten traf. Die Schotten wehrten sich mit großer Leidenschaft gegen den favorisierten Gegner, gaben sich keineswegs mit einem Punkt zufrieden und spielten ihrerseits auf Sieg.

„Sie haben ein unglaubliches Pressing gespielt“, sagte Yann Sommer. „Die haben uns das Leben schon schwer gemacht.“ Die schottischen Anhänger, unermüdlich wie ihr Team, hatten in der Schlussphase mehrmals die Gelegenheit, laut zu jubeln. Wenn es mal wieder einen Eckball für die eigene Mannschaft gab.

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