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EM-Botschafter Philipp Lahm (l.-r.), DB-Chef Richard Lutz und Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister, stehen bei der Bekanntgabe der Partnerschaft zwischen Deutscher Bahn (DB) und der UEFA zur Europameisterschaft 2024 vor dem originalen EM-Pokal und einem entsprechend gestalteten ICE. (Archivbild)

© dpa/Jörg Carstensen

„Verspätung, die sicherlich ärgerlich ist“: Lahm kritisiert Probleme bei der Deutschen Bahn

Turnierdirektor Philipp Lahm bemängelt mangelnde Investitionen in Deutschlands Infrastruktur und Zugverspätungen während der EM. Den Fans verspricht er Besserung.

Turnierdirektor Philipp Lahm nimmt die Kritik an der Infrastruktur aus dem In- und Ausland bei der Fußball-EM ernst. „Ich glaube, wir haben es versäumt, insgesamt als Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein bisschen daran zu arbeiten an der Infrastruktur“, sagte Lahm am Montag in Leipzig.

Auch nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn bestätigt die Bahn während der Fußball-EM ihren schlechten Ruf.

Lahm verspricht den Fußball-Fans allerdings Verbesserung: „Wir stehen im Austausch mit der Deutschen Bahn, sie werden alles weiterhin tun, dass die Menschen von A nach B wirklich pünktlich kommen. Aber das ist kein Problem, was jetzt auftritt, während des Turniers. Da hätte man weit vorher schon dran arbeiten müssen“, sagte der 40-Jährige.

Er selbst hatte die schlechte Erfahrung machen müssen, als er es nicht rechtzeitig zum Anpfiff der EM-Begegnung zwischen der Ukraine und der Slowakei (2:1) ins Düsseldorfer Stadion geschafft hatte.

Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt.

Pro-Bahn-Verbandschef Detlef Neuß

„Insgesamt, ich bin jetzt zehn Tage mit der Bahn unterwegs, bin ich zu den meisten Dingen sehr, sehr pünktlich gekommen. Ich hatte natürlich eine Verspätung, die sicherlich ärgerlich ist und vor allem für Fans, die lange Reisen auf sich nehmen, die Geld, viel Geld dafür ausgeben“, sagte Lahm.

Ganze Welt macht sich „über unser Bahnsystem lustig“

Pro-Bahn-Verbandschef Detlef Neuß pflichtet Lahm bei. Er sagte der „Rheinischen Post“: „Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt.“

Vor allem im Nahverkehr würden die Schwächen angesichts vieler Verspätungen und überfüllter Züge besonders deutlich. In diesem Bereich fehle es an Sonderzügen oder Personal in Bereitschaft. „Selbstverständlich kann das Unternehmen nichts dafür, wenn Straßenbahnen etwa in Gelsenkirchen nicht mit den Massen aus dem Stadion zurechtkommen“, sagte Neuß.

Wenn sich aber die ganze Welt „über unser Bahnsystem lustig macht, hoffe ich, dass dies auch ein Weckruf für die Politik ist“. So könne es nicht sein, dass Milliarden für die Sanierung am Ende doch in die Straße gesteckt würden.

Die Versprechungen des Bahn-Konzerns vor dem Turnier seien „mehr als optimistisch“ gewesen. Nach wie vor gelte die Empfehlung des Verbandes, möglichst früh an die Spielorte zu reisen, wenn man mit der Bahn fahre. Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zugpannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt. (dpa/tsp)

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