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Ukraine, Bachmut: Ukrainische Soldaten starten eine Drohne auf russische Stellungen in der Nähe von Bachmut (Archivbild vom 15.12.2022).

© dpa/Libkos

Treibstoff der Schwarzmeerflotte im Visier: Ukrainischer Drohnen-Großangriff auf Ölraffinerien in Russland

Bei dem von der Ukraine gemeldeten Angriff sollen auch Radarstationen getroffen worden sein. Nach russischen Angaben kam ein Mensch zu Tode.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Großangriff mit Langstrecken-Drohnen vier Ölraffinerien sowie Radarstationen und andere militärische Ziele im Süden Russlands getroffen.

„Unbemannte Flugzeuge haben die Ölraffinerien von Afipsky, Ilsky, Krasnodar und Astrachan angegriffen“, teilte das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram am Freitag mit. Zudem seien Radarstationen und Zentren zur elektronischen Aufklärung in der Region Brjansk und auf der besetzten Halbinsel Krim angegriffen worden. Auch Lager und Startanlagen für Drohnen sowie Kommando- und Kontrollzentren in der russischen Schwarzmeer-Region Krasnodar seien attackiert worden.

Das russische Militär erklärte, die Luftabwehr habe mehr als 110 ukrainische Drohnen abgeschossen. 70 Drohnen seien über dem Schwarzen Meer und der annektierten Krim, 43 Drohnen über der Region Krasnodar und eine weitere über der Region Wolgograd zerstört worden.

In der Region Krasnodar sei ein Mitarbeiter einer Raffinerie durch herabstürzende Drohnentrümmer getötet worden, die in einem Werksgebäude eingeschlagen seien, teilten die örtlichen Behörden mit. Die Ukraine hat in diesem Jahr ihre Drohnenangriffe auf russische Ölanlagen verstärkt, um den Nachschub der Invasionstruppen zu schwächen.

Attacken auf russische Treibstoffversorgung

Die Angriffe auf die Raffinerien Afipski, Ilski und Krasnodar zielten auf die Treibstoffversorgung der russischen Schwarzmeerflotte ab, sagte ein Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes zu Reuters. Sie hätten die Versorgung mit Treibstoff schwerer, teurer und zeitaufwendiger gemacht, da er nun von anderen Raffinerien geliefert werden müsse.

In der Stadt Jeisk in der Region Krasnodar sei zudem ein russisches Übungszentrum für Drohnenangriffe attackiert worden. Erst am Donnerstag hatte das ukrainische Militär Treibstoffdepots in den russischen Regionen Tambow und Adygeja attackiert.

Russland hatte zuletzt immer wieder das ukrainische Energiesystem attackiert, was zu erheblichen Schäden bei der Stromerzeugung und immer wieder zu Stromausfällen führte. Die Regierung in Moskau erklärte, einige der Angriffe seien Vergeltungsmaßnahmen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet.

Bei einem russischen Luftangriff mit einer Lenkbombe in einem Wohngebiet der ostukrainischen Stadt Selydowe wurden Behördenangaben zufolge am Freitag zwei Menschen getötet. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Donezk mit. Fünf fünfstöckige Gebäude und sechs Privathäuser seien in der etwa 14 Kilometer von der Front entfernten Stadt beschädigt worden. (Reuters)

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